-
Cotswolds Urlaub – Auszeit alleine
Ich sitze im Schaukelstuhl. Aus dem Dachfenster sehe ich pompöse Wolken vorbeiziehen, die aussehen wie große Dampfer auf dem Rhein. Die Morgensonne setzt sie mit Spotlight in Szene und ich könnte ihnen ewig beim Vorüberziehen nachblicken. Mein Cotswolds Urlaub ist eine kleine Auszeit allein. Genau das, wonach ich mich seit Monaten sehne. Der Schaukelstuhl wippt gemütlich und bei all der Heimeligkeit bin ich flatterig. Mal schaue ich aus dem Fenster, mal schnappe ich mein Buch und lese gedankenlos ein paar Wörter. Dann greife ich wieder nach Stift und Notizbuche und schreibe meine Gedanken nieder, doch dann lenken wieder die Lichtspiele meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich schaue den Sonnenstrahlen zu, die…
-
Lombok: Glamping mit Blick auf den Rinjani
„Here?“, fragt unser Fahrer ungläubig. Wir stehen mitten an der Hauptstraße eines kleinen Dorfes namens Sajang im Nordosten von Lombok. Die Adresse stimmt, doch nach Camping, geschweige denn Glamping, sieht hier so gar nichts aus. Stattdessen sieht man hier an jeder Ecke Baustelle. An beiden Seiten der Straße sind man Schuttberge, teilweise neu hochgezogenen Mauern. Die Straße selbst wird gerade auch neu gemacht. Das Dorf wurde von den Erdbeben im Jahr 2018 schwer getroffen, das Epizentrum war nur wenige Kilometer entfernt. Die Aufbauarbeiten sind langwierig. Ein ähnliches Bild zeigt sich uns auf dem Weg vom Osten der Insel durch das Hochland am Fuße des Vulkans Rinjani. Überall wird gebaut, um…
-
Erholen, begegnen, heilen: Auszeit im Kloster Arenberg
Wir hetzen von Termin zu Termin, die Arbeit begleitet uns bis nach Hause und beschert uns unruhige Nächte. Sorgen wachsen uns über den Kopf. Jeder kennt den Moment, wenn alles „Pause!“ ruft. Eine Auszeit vom Alltag ist dann genau das Richtige, um Körper und Seele wieder zur Ruhe zu bringen. Wieso nicht in einem Kloster? Moderne Atmosphäre statt dunkler Gemäuer Ein besonderer Ort für eine Auszeit gleich um die Ecke ist das Kloster Arenberg. Auf einer Anhöhe am Stadtrand von Koblenz gelegen, verspricht es Abstand, körperliche Erholung und – wer will, Momente des gemeinschaftlichen Glaubens. Wer das Gästehaus des Kloster Arenberg betritt, ist wahrscheinlich überrascht. Das Foyer ist großzügig, hell…
-
Faszination Vulkan: Fotografin Ulla Lohmann
Ulla Lohmann ist in Enkenbach-Alsenborn aufgewachsen. Heute fühlt sie sich an vielen Orten zu Hause. Mit einer gehörigen Portion Abenteuerlust, Wagemut und Durchhaltevermögen hat sie es zu einer der erfolgreichsten Fotografinnen gebracht. Für National Geographic, Stern, GEO und andere hochrangige Magazine fotografiert sie aktive Vulkane und indigene Völker. Mit ihrem Ehemann Basti reist sie dafür im Team um die Welt. Ulla, du bist erfolgreiche Fotografin und Dokumentarfilmerin. Wie ist es dazu gekommen und wie ging es weiter? Als ich 18 Jahre alt war, machte ich meine erste Weltreise, die ich mir durch den Bundessieg bei Jugend forscht ermöglichen konnte. Währenddessen habe ich jeden Monat drei, vier Doppelseiten im Regionalmagazin Willi…
-
Sri Lanka stornieren? Vom Bauchgefühl bei Reisen
Wir planen eine zweimonatige Auszeit, auf die wir uns schon ewig freuen. Manu hat seinen Doktor in der Tasche und ich unbändige Reiselust. Die Flüge buchen wir trotzdem recht spontan, da wir eigentlich gar keine Pläne haben, außer dass wir nach Südostasien wollen. Spontan kommt uns die Idee, einen Zwischenstopp in Sri Lanka einzulegen, statt direkt nach Bangkok zu fliegen. Kurz vor Ostern machen wir es dingfest: Wir fliegen am 12.Mai nach Colombo und von da zehn Tage später nach Thailand. Am Ostersonntag dann die Meldungen: Terroranschläge in Colombo und an der Ostküste. Es zerreißt mir das Herz, denn ich habe mich vor zwei Jahren auf meiner Reise an der…
-
Aus dem grünen Bereich
Ich habe in den letzten Monaten viele kleine Auszeiten genommen. Viel entspannt, die Seele baumeln lassen. Ich habe gearbeitet und abgeschaltet. Meine Work-Life-Balance immer wieder ganz gut gefunden. Ich habe auf mich gehört. Wenn es zu stressig war, Stopp gesagt. Ich habe bewusst Pausen eingelegt. Bei meinen Kurztrips nach Brandenburg oder an die Ostsee konnte ich beim Spazieren um den See und am Meer viel nachdenken – über das, was war und das, was ist. Und bei all dem Innehalten, dem Nachdenken und dem Behutsamspüren, kam eines immer ganz schnell nach oben: Irgendetwas fehlt. Dieses ruhige Dasein fühlt sich nicht wie angekommen an, sondern nach zu wenig. Wieder mehr Achterbahn…
-
Das New-York-Gefühl
Es fängt schon an, als wir nach dem AirTrain an der Jamaica Station in die U-Bahn steigen: Die typische silberne Farbe der Wagons, die USA-Flagge an den Seiten – ich habe das Gefühl, all das schon zu kennen. Als wir an der Bowery Station aussteigen, sehe ich die Backsteinhäuser mit den Wassertanks auf den Dächern. Wieder das Gefühl: Das kenne ich doch! So geht es ewig weiter. Ich sehe am Abend die Dampfschwaden aus den Gullydeckeln steigen, die gelben Taxis über die Kreuzung fahren. Das Geräusch der Polizeisirenen, das Wendy’s-Schild oder die Silhouette des Empire State Buildings. Das New-York-Gefühl besteht zu einem sehr großen Teil daraus, Dinge zu erkennen. Schablonen…
-
Reisegeschichte: Für ein paar Münzen
Das Rot des Saris taucht die Straßen in feuriges Licht. Ich halte meine Hand schützend vor meine Augen und blinzele in die Sonne, die die Wäscheleine über meinen Kopf in Flutlicht taucht. Ich laufe durch eine Straße. Hier und da blüht schon der Oleander. Menschen beschenken mich mit ihrem Lächeln, einem Nicken, bevor sie ihrer Wege gehen. Mich zieht es weiter, vorbei an Abzweigungen und jede Straßen ist verlockend. Ich habe kein Ziel, der Weg ist mir genug. Ich gehe ihn mit sicherem Tritt, neugierig auf das was kommen mag. Ich laufe und höre, fühle und rieche die Stadt. Die Melodie aus dem Küchenradio, das raue Holz der Türen, der…
-
Ein Tag am Meer: Das SAND Hotel, Timmendorfer Strand
Ich erinnere mich an die Sommerurlaube meiner Kindheit. Ich sitze hinten im Auto und klebe gespannt am Fenster. Ungeduldig versuche ich, so weit wie möglich nach vorne zu schauen. Die nächste Kurve kommt und dann liegt es funkelnd vor mir, das Meer. Mein Bruder und ich johlen und klatschen. Jetzt hat der Urlaub offiziell begonnen. Dieser Moment, in dem man zum ersten Mal das Meer sieht, ist immer besonders. Dieses Mal reise ich mit dem Zug an und gehe vom Bahnhof zu Fuß dem Meer entgegen. Ich rieche die salzige Luft, höre dann ganz leise im Hintergrund die Wellen am Strand rauschen. Ich beschleunige meine Schritte, gehe über den Platz…
- Reisen, Allein reisen, Berlin, Besondere Hotels, Deutschland, Europa, Kunst, Ortsunabhängig, Reisegeschichten, Wellness
Entspannung für die Inspiration: „Bleiche“ in Burg im Spreewald
Ich betrete den Eingangsbereich der Bleiche. Mein Blick fällt auf den fröhlich plätschernden Brunnen mit Hirschkopf. Erst später erfahre ich, dass der Hirschbrunnen aus dem 16. Jahrhundert aus Frankreich stammt, extra für die Bleiche abgetragen und hier wieder aufgebaut wurde. So weit, so beeindruckend. Aber das war noch längst nicht alles, was die Bleiche an besonderem Interieur zu bieten hat. Die Kunst ist ein Thema, das hier im Haus ein Dauerbegleiter ist. Bevor ich in mein Zimmer kann, darf ich den Wellnessbereich kennenlernen. Ich werde von einem Mitarbeiter zur Landtherme gebracht. Würde mich dieser nicht mit flottem Schritt durch das Hotel zum Spa-Bereich führen, hätte ich mich komplett verlaufen. Schilder…