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Sri Lanka stornieren? Vom Bauchgefühl bei Reisen

Last Updated on 12. Mai 2021 by Julia Schattauer

Wir planen eine zweimonatige Auszeit, auf die wir uns schon ewig freuen. Manu hat seinen Doktor in der Tasche und ich unbändige Reiselust. Die Flüge buchen wir trotzdem recht spontan, da wir eigentlich gar keine Pläne haben, außer dass wir nach Südostasien wollen. Spontan kommt uns die Idee, einen Zwischenstopp in Sri Lanka einzulegen, statt direkt nach Bangkok zu fliegen. Kurz vor Ostern machen wir es dingfest: Wir fliegen am 12.Mai nach Colombo und von da zehn Tage später nach Thailand.

Am Ostersonntag dann die Meldungen: Terroranschläge in Colombo und an der Ostküste. Es zerreißt mir das Herz, denn ich habe mich vor zwei Jahren auf meiner Reise an der Westküste Sri Lankas Hals über Kopf in diese Insel und seine Menschen verliebt. Es tut mir leid, dass die Menschen in Sri Lanka nach Bürgerkrieg und Tsunami einfach nicht zur Ruhe kommen können. Ich denke keine Sekunde darüber nach zu stornieren, auch wenn Terror natürlich immer Angst auslöst. Doch ich bin realistisch: Wir sind nirgends 100-prozentig sicher und es heißt ja, dass nach einem Terroranschlag die Sicherheitsvorkehrungen so hoch sind, dass es dort fast sicherer ist als woanders. Doch in Sri Lanka ist die Sache dann doch ein wenig anders. Die Lage zwischen den Religionen ist angespannt und es steht die Frage im Raum, ob die Stimmung nach den Anschlägen eskaliert. Social-Media-Shutdown und Ausgangssperren sollen das verhindern. Ich schreibe meine Kontakte in Sri Lanka von der letzten Reise an und unterhalte mich mit Freunden. Viele sind der Meinung, dass wir fliegen sollen und auch ich denke, dass man ein Land gerade nach solchen Vorfällen unterstützen muss. In der Regel dauert es rund ein bis zwei Jahre, bis sich eine Destination von solchen Vorfällen touristisch erholt. Ich will ein Zeichen setzen und wir entscheiden: Wir fliegen, außer es passiert jetzt noch etwas. Die Route steht, ich freue mich.

Ein paar Tage später liege ich abends im Bett und bekomme von einer Freundin eine Nachricht: „Wie sieht es mit euren Reiseplänen aus? Es hat sich ja jetzt doch alles etwas verschärft.“ Wir waren den ganzen Abend mit Freunden unterwegs und ich habe weder Nachrichten gelesen, noch bei Facebook gesurft und weiß von nichts. Ich schaue nach und erfahre, dass es bei Razzien im Osten des Landes Detonationen gab. Mit Bauchweh versuche ich irgendwie mit dem Gedanken einzuschlafen: Sicherlich beruhigt sich die Sache in den nächsten Tagen wieder. Ich träume schlecht und wache am nächsten Morgen wie gerädert auf. Mein erster Griff geht zum Handy und die Überschriften sagen mir, es gab erneute Razzien, es wurden 15 Leichen in einem umstellen Haus gefunden. Von offizieller Seite heißt es: „Wir werden jedes Haus durchsuchen“. Mein Bauchgefühl sackt in den Keller.

Es dauert noch ein paar Stunden, dann aktualisiert das Auswärtige Amt seine Reisehinweise: Von nicht notwendigen Reisen nach Sri Lanka wird abgeraten. Vorher betraf dieser Hinweis lediglich die Hauptstadt Colombo. Nachdem ich mich schon meinen Eltern gegenüber erklären musste, wieso wir trotzdem fliegen wollen und ich sie beruhigte, dass das schon alles klappen wird, ändert sich nun mein Gefühl. Ich habe das Gefühl, dass die aktuelle Lage in Sri Lanka unberechenbar ist. Ich habe nicht unbedingt Angst, dass neue Anschläge passieren, aber dass die Razzien im Land zu Unruhen führen. Schießereien und Sprengstoffdetonationen nicht ausgeschlossen. Mein Freund und ich beraten uns. Wir könnten das Land mit einem privaten Fahrer bereisen, um Bahnhöfe und Züge zu vermeiden, aber das wird finanziell eine harte Nummer. Außerdem wollen wir an die Ostküste und ich habe die Sorge, dass wir da irgendwie in ungünstige Situationen wegen der Razzien geraten können. Wir sind total unsicher und können die Lage einfach nicht richtig einschätzen. Einerseits freuen wir uns auf das Land, andererseits überlegen wir, ob wir unsere Reise so unentspannt beginnen wollen. Wir haben nach dem Stress der letzten Zeit einfach Lust auf Ferien und eine Reise nach Sri Lanka fühlt sich grade nicht entspannt an. Hätten wir doch nur ein paar Wochen mehr Zeit, um die Lage zu beobachten. Ich denke, dass sich in ein paar Wochen die Situation wieder verbessern wird. Wenn das Land wieder zum Alltag zurückkehrt, dann ist auch das Reisen wieder normal möglich. Aber jetzt entscheiden wir nach einigem Hin und Her, dass wir stornieren wollen. Als diese Entscheidung gefallen ist, fühle ich mich erleichtert und ich merke erst jetzt, wie schwer mir diese Sache im Magen lag.

Stornieren, wenn man über Drittanbieter bucht…

Wir haben unsere Tickets über einen Anbieter namens Travelstart gebucht, da der Preis unschlagbar günstig war. Daher können wir nicht bei der Airline direkt stornieren, sondern bei Travelstart. Wir erreichen über die Hotline einen Mitarbeiter, der uns sagt, dass wir stornieren können, aber nicht kostenlos, sondern pro Ticket über 200 Euro an Gebühren bezahlen müssen. Aber wir sollen doch mal die Airline direkt anrufen. Bei Qatar erfahren wir, dass Srilankan Airlines zuständig ist und dort bekommen wir gesagt, dass wir nur bei Travelstart stornieren können. Wir schreiben eine Mail an Travelstart und warten ab, schließlich ist mittlerweile Samstagnachmittag.

Da keiner auf unsere Mail reagiert, versuchen wir es am Montag nochmal telefonisch. Mittlerweile sind 48 Stunden vergangen und mein Bauchgefühl hat sich mindestens 783 Mal geändert. Ich weiß gar nicht mehr, was ich denken soll. Trotz Unsicherheit bleiben wir bei der Entscheidung zu stornieren. Wir hängen uns gleichzeitig in die Warteschleife und irgendwann bekomme ich einen Mitarbeiter ans Telefon, der wieder das sagt, was wir am Anfang zu hören bekamen: Kostenlos stornieren geht nicht, auch nicht in dieser Situation. Wir werden nur ca. die Hälfte des Geldes zurückbekommen. Schweren Herzens und mit Kloß im Hals gebe ich mein Okay zum Stornieren.

Von meiner ursprünglichen Erleichterung ist nichts mehr übrig. Ich bin nach dem Telefonat einfach nur traurig. Traurig, weil ich mich so sehr auf die Safari und generell diese Reise gefreut habe. Ich bin traurig, weil ich das Gefühl habe, dass wir kneifen, dass wir die Leute in Sri Lanka im Stich lassen, dass die Terroristen am Ende gewonnen haben. Und trotzdem fühlt sich die Entscheidung auch gut an. Ob sie richtig war? Ich denke in so einem Fall gibt es kein Richtig oder Falsch.

Heute haben wir unsere Flüge nach Bangkok gebucht, dieses Mal direkt bei der Airline, daraus haben wir gelernt. Und langsam kommt auch die Freude zurück. Ich freue mich auf zwei Monate Südostasien und darauf, dass wir Sri Lanka ein anderes Mal zusammen besuchen. Mit mehr Zeit und in Kombination mit Südindien. Wir sehen uns also wieder, Sri Lanka und ich kann es kaum erwarten.

Wie würdest du entscheiden oder bist du vielleicht sogar in der Situation?

5 Kommentare

  • Tatiana

    Hey Julia,
    gut gemacht. Ich finde auch, passieren kann immer mal was. Allerdings ist man auch aus Freude am Reisen unterwegs, in seiner Freizeit, ganz ungezwungen und freiwillig. Und wenn eine Reise nicht notwendig ist – und die Situation so unklar ist… dann lieber nicht. Ich meine, ja, man soll den Tourismus unterstützen, ist lobenswert – aber um jeden Preis ist dann vielleicht doch zu viel des Guten. Außerdem: Falls wirklich irgendetwas vorfallen sollte – mit einer Reisewarnung kann das später problematisch werden, oder?
    In jedem Fall hätte ich es genauso gemacht. Man muss es ja nicht übers Knie brechen. Und ihr werdet garantiert eine schöne Zeit haben!
    Liebe Grüße,
    Tatiana

    • Julia Schattauer

      Es ist einfach immer schade, etwas Absagen zu müssen aber in diesem Fall ist es einfach, gerade jetzt im Moment, so das Beste. Ich hätte ja doch keine ruhige Minute. Liebe fahre ich wann anders und dann mit einem guten Gefühl und bleibe dann einfach ein bisschen länger. Und jetzt können wir uns etwas unbeschwerter auf die Reise freuen.

  • Sabine von Ferngeweht

    Tja, vor dieser Entscheidung stehe ich auch gerade: Wir haben Flüge für Juli. Mein Kopf sagt, bis dahin hat sich sicherlich vieles beruhigt. Mein Bauch sagt (wie Deiner): Kann man derzeit wirklich entspannt dort reisen? Ich habe meine Airline angeschrieben, was ein Storno kosten würde. Noch habe ich keine Antwort … Auch noch nicht auf meine eigene Frage, ob wir fahren oder nicht …

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