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Eine Odyssee an der Volksbühne
Vier Stunden Theater, das ist eine Ansage. Als ich mich auf den Weg zur Volksbühne mache, bin ich schon am Gähnen und frage mich, wie ich den Theaterabend überstehen soll. Doch schon beim Betreten des Theatersaal werde ich überrascht und meine Müdigkeit ist wie weggeblasen. Ich bin früh dran und der Saal ist noch recht leer, auf der Bühne ist dagegen schon einiges los. Schauspieler in hautfarbener Unterwäsche bewegen sich im in seltsam steifen Bewegungen über die Bühne, ein monotones Bewegungsspiel in dauernder Wiederholung, das fast schon hypnotische Wirkung hat. Ein Frau im Maleranzug dreht mit Alditüten bepackt immer wieder die gleichen Kreise. Ein Scheinwerfer ist ins Publikum gerichtet, sodass…
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Die Menschenhandwerkerin
Die Menschenhandwerkerin – allein der Name lässt erahnen, dass es hier weniger um Wellness, als um handfeste Massagen geht. Cordelia-Bernardet Masthoff hält nicht viel von Wellnessmaschen und Streicheleinheiten, die Wunder versprechen. Für sie geht es vor allem um das Wissen um Anatomie und Physiologie des Menschen. Immer das Schema F abspulen, kommt bei ihr nicht in Frage. Zum Sitz der Menschenhandwerkerin kommen weniger die, die eine reine Entspannungsmassage wollen, sondern vor allem Menschen, die durch Sport oder Arbeit körperliche Wehwehchen haben. „Ich schaue mir jeden Menschen an, rede mit ihm und gemeinsam überlegen wir, welche Anwendung Sinn macht.“ Cordelia berät zudem zu Themen wie präventive Maßnahmen, Ernährung, Wohlbefinden, Achtsamkeit, Sportübungen,…
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Dachterrassen in Berlin: Meine liebsten Rooftops der Stadt
Dachterrassen in Berlin sind die beste Möglichkeit, um gute Aussicht und ein paar Drinks zu kombinieren. Was gibt es Schöneres, als auf dem Dach zu stehen, das Treiben von oben zu beobachten und dabei ein Getränk zu schlürfen? Hier sind also meine Tipps für Dachterrassen in Berlin. Deck 5: Strandbar im Prenzlauer Berg Mit Tüten bepackt geht es vom Aufzug im fünften Stock nicht nur in Berlins höchste Strandbar, sondern vom Alltag direkt in den Kurzurlaub. Das Deck 5 hoch oben auf den Schönhauser Allee Arcaden bietet einen Rundumblick über den Prenzlauer Berg. Die Flugzeuge im Start- und Landeflug vom Tegeler Flughafen sorgen dabei für eine gehörige Portion Fernweh. Doch mit dem…
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So ein Schnapsladen – ESCAPE Berlin
*enthält Werbung*Eines vorweg: Ich spiele nicht gerne. Mich kann man mit Brettspielabenden jagen, ich bin kein Zockerkind gewesen und bei Mitmachtheater kommt mir das Grausen. Als ich dann vor ein paar Jahren zum ersten Mal bei einem Escape Game mitmachte, war ich überrascht, wie viel Spaß mir das Ganze bereitete. So sehr, dass ich sogar selbst Gutscheine für Escape Games verschenkte. Wer hätte das gedacht? Als mich dann ESCAPE Berlin fragte, ob ich nicht eines ihrer Spiele mit Freunden testen wolle, zögerte ich keine Sekunde und stelle bereits gedanklich mein Team zusammen. Mit meinen Freunden konnten wir uns ziemlich schnell einigen: Statt klassischem Krimi oder gar Horror wollten wir uns…
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Lesetipp: 52 kleine & große Eskapaden in und um Berlin
Ihr habt es vielleicht bemerkt: Ich liebe Ausflüge. Ich bin niemand, der einmal im Jahr eine große Reise macht und sonst nicht aus dem Haus kommt. Ich mache bei jeder Gelegenheit Erkundungstouren in die Umgebung und lasse keine Gelegenheit neue Fleckchen zu entdecken. Da kam mir der Reiseführer der etwas anderen Art „52 kleine & große Eskapaden in und um Berlin“ sehr gelegen. Nicht nur, dass er von Inka geschrieben ist, deren Blog Blickgewinkelt ich sehr schätze, er entspricht auch in der Ausrichtung genau meinem Gusto. Das Buch versammelt Ausflüge in die Natur, die von kleinen Spaziergängen bis zu Mehrtagesausflügen reichen und allesamt mit öffentlichen Verkehrsmitteln umgesetzt werden können. Denn…
- Reisen, Allein reisen, Berlin, Besondere Hotels, Deutschland, Europa, Kunst, Ortsunabhängig, Reisegeschichten, Wellness
Entspannung für die Inspiration: „Bleiche“ in Burg im Spreewald
Ich betrete den Eingangsbereich der Bleiche. Mein Blick fällt auf den fröhlich plätschernden Brunnen mit Hirschkopf. Erst später erfahre ich, dass der Hirschbrunnen aus dem 16. Jahrhundert aus Frankreich stammt, extra für die Bleiche abgetragen und hier wieder aufgebaut wurde. So weit, so beeindruckend. Aber das war noch längst nicht alles, was die Bleiche an besonderem Interieur zu bieten hat. Die Kunst ist ein Thema, das hier im Haus ein Dauerbegleiter ist. Bevor ich in mein Zimmer kann, darf ich den Wellnessbereich kennenlernen. Ich werde von einem Mitarbeiter zur Landtherme gebracht. Würde mich dieser nicht mit flottem Schritt durch das Hotel zum Spa-Bereich führen, hätte ich mich komplett verlaufen. Schilder…
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Violetter Schnee
Pieter Bruegel der Ältere und eine Szene aus dem Film „Solaris“ – es sind starke Bilder, die der Oper „Violetter Schnee“ den Rahmen geben. Als Kunstgeschichtlerin werde ich bei Bruegel hellhörig. Das zwielichtige Schneebild mit Solaris-Atmosphäre – das hört sich nach einem Stück an, das genau meinen Geschmack treffen könnte. Ein Welt in Schnee Inhaltlich umspannt „Violetter Schnee“ ein überschaubares Geschehen: Anhaltender Schneefall hat fünf Menschen in ihrer Ferienwohnung von der Außenwelt abgeschlossen. Sie alle reagieren unterschiedlich auf die ausweglose Situation, die sich in gespenstiger Stille in ein Endzeitszenario verwandelt. Seinen Anfang nimmt das Stück allerdings mit einer Museumsszene. Tanja, gespielt von der Schauspielerin Martina Gedeck, steht vor dem Gemälde…
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Gegen den Winterblues: Ein Besuch in Lychen
Ich sitze in ein Handtuch gehüllt auf der Holzbank. Die Sonne geht gerade unter, mein Blick wandert über den See. Schweißperlen rinnen an meiner Stirn hinab und zum ersten Mal in diesem Jahr fühle ich die Wärme in meinem gesamten Körper und ich kann aufatmen. Ich habe nicht nur die Panoramasauna für mich alleine, sondern gleich den kompletten Wellnessbereich. Mehr Entspannung geht nicht. Kleine Alltagsfluchten Der Januar ist in seinen letzten Zügen und gibt sich noch einmal alle Mühe. Sogar in Berlin überzieht Raureif die Autoscheiben, es knirscht beim Laufen über den Grünstreifen, ab und zu lässt sich sogar die Wintersonne blicken. Doch spätestens Ende Januar ist es bei mir…
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„CIRCA’S PEEPSHOW“ – Akrobatik zum Luftanhalten
Ein dumpfer Knall geht durch den Raum, als sich das Seil ruckartig spannt und die Akrobatin aus einigen Metern Höhe sicher auffängt. Das Publikum zieht kollektiv die Luft ein und applaudiert nach einer kurzen Schrecksekunde euphorisch. „CIRCA’S PEEPSHOW“ ist weder Striptease noch Burlesque, es ist eine Akrobatikshow mit sexy Einlagen aber vor allem atemberaubenden Turnleistungen. Ein paar Mal halte ich den Atem an und kann gar nicht hinschauen, doch genau dieser Nervenkitzel, der den Abend über anhält, machen die Aufführungen im Chamäleon aus. Die Mischung aus Cabaret und Zirkus und immer wieder neuen, unerwarteten Elementen ist spannend und kurzweilig. Als der Schlussapplaus einsetzt, habe ich das Gefühl, dass ich den Männern…
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Salome im Maxim Gorki Theater
Ein leichtes Kratzen im Hals wird immer dann zur Höllenqual, sobald man sich in einer Situation befindet, die kein unbemerktes Rausgehen erlaubt und in der es besonders still ist. Genauso ging es mir bei der Vorführung von „Salome“. Ich kann die Hustenbonbons gar nicht so schnell lutschen wie mein gereizter Hals es verlangt. Ich versuche vergeblich den aufkommenden Hustenreiz zu unterdrücken, muss mich ihm aber genau dann geschlagen geben, als Salome laut „Stille“ ruft. Wie passend. Meinen Vorsatz, in der Pause das Theater zu verlassen, um nicht weiter zu stören, wir dadurch untergraben, dass es keine Pause gibt. Zum Glück endet das Stück dann, als mein letztes Bonbon ausgelutscht ist.…