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Vom Ankommen und Dasein. Mein Sri-Lanka-Tagebuch (1)
Als Kind und Teenager habe ich immer Tagebuch geschrieben. Auf den Anfang „liebes Tagebuch“ habe ich immer verzichtet, nicht aber auf all die schönen Teenie-Klischees. Zig Bücher voller langweiliger Schultagschilderungen und Herzschmerz liegen in meinen Schränken. Irgendwann habe ich damit aufgehört. Nur auf Reisen stecke ich ein Büchlein in die Tasche, was ich mit Notizen, Listen und Tagesgeschehnissen fülle. Und so habe ich auch ein Sri-Lanka-Tagebuch und ein paar meiner Reisetagebuchgeschichten werde ich mit euch teilen.
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Tel Aviv: Wo Sorglosigkeit Pflichtprogramm ist
„Tel Aviv? Eine geile Stadt, da war ich letzten Monat erst wieder.“ Wo das Wort „Israel“ reihenweise skeptische Blicke auslöst, scheint Tel Aviv eine andere Nummer zu sein. Wer noch nicht dort war und nächtelang gefeiert hat, der hat zumindest Freunde, die da waren oder sonst irgendwie mitbekommen, dass es da echt cool sein soll. „Wie Berlin“, kommt dann meist noch hinterher. Cool, hip, sicher, offen, tolerant, geile Clubs, gute Restaurants, bestes Hummus, schöner Strand. Da ich noch ein paar Texte zu schreiben hatte und es langsam angehen wollte, buchte ich gleich vier Nächte im hippen Viertel Florentine. Ich stehe in der Schlange am Einreiseschalter. Mein Herz pocht, schließlich hört…
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Hippie-Glück im Urlaub: Die schönsten Orte für Blumenkinder
Ich wache auf mit den Geräusch der Wellen, mit dem Klimpern der Muscheln, die als Mobile vor dem Fenster hängen. Ich stehe auf, selten komme ich so gut aus den Federn wie dieser Tage, trete vor die Tür und genieße diesen Ausblick: Türkisblaues Wasser vor mir, neben mir die liebevoll gebauten Bambushütten. Als Deko dienen angeschwemmte Dinge aus dem Meer. Eine Boje hier, ein Fischernetz da. Wenn ich jetzt an meine Woche auf den Perhentian Islands in Malaysia denke und insbesondere an die Tage im Mari Mari, dann geht mein Herz auf. Das Einzige, was wir zu tun hatten, war die Natur genießen, Ketten aus Muscheln basteln und beim Abendessen…
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Am tiefsten Punkt der Erde. Oder: Die typische Touri-Tour „Masada, En Gedi, Totes Meer“
An dem Tag als Trump gewählt wird, befinde ich mich am tiefsten Punkt der Erde. Schlamm trocknet auf meiner Haut, neben mir liegt ein Kamel, das ganz betröppelt in die Gegend schaut. Ich schaue mich um und finde, dass die Szenerie ganz gut zu diesem Tag passt. Der tiefste zu erreichende Punkt der Erde, rund 400m unter NN, befindet sich am Toten Meer. Es ist der letzte Stopp meines Tagesausflugs, der mich zur sagenumwobenen Festung Masada, zur Oase En Gedi und schließlich zum obligatorischen Bad im Toten Meer bringt. Ein Ausflug, der auf jeder To-Do-Liste eines jeden Touristen in Israel steht. Es gibt niemanden, der die drei Stationen nicht abgeklappert…
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Israel: Ein Land, viele Meinungen
„Ich reise nach Israel“, ein Satz der Reaktionen hervorruft, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Es war alles dabei: Von besorgten und leicht verärgerten Warum-Fragen meiner Mutter („und dann auch noch allein? Mensch, Julia…“) über „wow, ich will da auch hin“ bis zu Tipps, welcher Schnaps der günstigste und beste ist und wo man in Tel Aviv so richtig feiern kann. Israel ist kein Land wie jedes andere, und jeder hat seine eigene Meinung dazu. Selten war ich so gespannt auf ein Land und so aufgeregt wie jetzt vor Israel. Am Donnerstag geht es los, endlich.
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Grüße vom Angsthasen – Straßenverkehr in Vietnam und Indien
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Spinnenphobie auf Reisen. Oder: Acht Beine des Grauens
Mit dem Handtuch unter dem Arm gehe ich zur Dusche. Sie befindet sich in einem kleinen Schuppen am anderen Ende des Hofes. Ich öffne die Tür, und scanne, während ich das Handtuch an den Haken hänge, den Raum. Mein Auge bleibt an einem dunkelbraunen, ledrigen Etwas hängen, gleichzeitig macht mein Herz zwei arhythmische Hüpfer, ganz so, als ob es sich auch nicht sicher wäre, ob es tatsächlich das ist, was ich befürchte: eine Spinne. Und ein ziemlich eigenartige und eklige dazu. Spinnenphobie auf Reisen ist kein Spaß. Aber man es sich ein wenig leichter machen.Das etwas zusammengekrümmte Tier, hat sich so eng in die oberste Ecke der Decke verkrochen, dass…
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Kuala Lumpur – die vielleicht entspannteste Metropole Asiens
Schon hunderte Male betete ich zu Asiens Götter des Straßenverkehrs, während ich mit zittrigen Knien und feuchten Händen auf die Straße trat, um mich langsam auf die andere Seite vorzutasten. Minutenlang stand ich schon am Straßenrand und suchte vergeblich die Lücke in der Masse an Rollern. Mehr als einmal nahm mich ein Einheimischer an die Hand, um mich sicher durch die Fahrzeugflut zu lotsen. Damit rechnete ich auch in Malaysia, umso überraschter war ich bei der Ankunft am Abend in Kuala Lumpur.
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The Taste of India. So schmeckt Indien
Chaos, Lärm und Menschenmassen – Indien ist bunt, laut und betörend, eine echte Herausforderung für alle Sinne. Ich habe euch bereits beschrieben, wie Indien klingt, laut und schrill und manchmal auch andächtig und spirituell. Ich habe euch erzählt, wie Indien riecht, von stinkenden Kloaken bis hin zum würzigen Duft der Gewürze. Doch wie schmeckt Indien eigentlich? Angefangen von den Speisen über Getränke bis hin zum Geschmack des Meeres aus den Lippen. Kommt mit mir auf eine weitere sinnliche Reisen ins Land der Extreme.
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Haie, Nemo und ich – voll verknallt in die malaysische Unterwasserwelt
„Traust du dich?“ – „Klar“, sage ich und klinge zuversichtlicher, als ich es bin. Wir gehen nachtschnorcheln. Zuvor haben wir zusammen ein Buch über die malaysische Unterwasserwelt durchgeblättert. Bev zeigte uns nach dem Abendessen im Mari Mari in einem Buch die häufigsten Fische. Bunt und groß und manchmal auch giftigt, wie die Steinfische zum Beispiel. Er ist Tauchlehrer und hat uns gerade zum Schnorcheln ins nächtliche Meer eingeladen. Ein verfrühtes Geschenk, in zwei Stunden habe ich Geburtstag. Ich habe etwas Muffensausen, denn ich bin keine Wasserrate, öffne unter Wasser nie meine Augen, hasse das Gefühl, wenn Wasser in die Ohren läuft, selbst in der Badewanne. Furchtbar, ich weiß. Aber vielleicht ändere…