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Coronamüdigkeit und keine Spur vom geplatzten Kragen
Ganz ehrlich, keiner will mehr etwas über Corona lesen. Mir geht es auf alle Fälle so. Ich will keine Zahlen mehr sehen, ich will mich nicht mehr darüber unterhalten und auch keine Meinungen mehr hören. Ich habe das Gefühl, es wurde alles gesagt. Wir haben alle genug gezoomt, mit Freunden online Bier getrunken, nicht mehr gewusst, welche Wochentag ist. Ich habe geweint, mir Sorgen gemacht. Ich habe mich über kleine Dinge gefreut, gemeinsame Zeit genossen und mich auch gefreut, als Manu wieder ins Labor konnte. Jetzt wollen wir alle doch einfach nur, dass es endlich vorüber ist, dieser Ausnahmezustand, der unser aller Leben einmal kräftig durchgewirbelt hat, auch wenn sich…
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Sri Lanka stornieren? Vom Bauchgefühl bei Reisen
Wir planen eine zweimonatige Auszeit, auf die wir uns schon ewig freuen. Manu hat seinen Doktor in der Tasche und ich unbändige Reiselust. Die Flüge buchen wir trotzdem recht spontan, da wir eigentlich gar keine Pläne haben, außer dass wir nach Südostasien wollen. Spontan kommt uns die Idee, einen Zwischenstopp in Sri Lanka einzulegen, statt direkt nach Bangkok zu fliegen. Kurz vor Ostern machen wir es dingfest: Wir fliegen am 12.Mai nach Colombo und von da zehn Tage später nach Thailand. Am Ostersonntag dann die Meldungen: Terroranschläge in Colombo und an der Ostküste. Es zerreißt mir das Herz, denn ich habe mich vor zwei Jahren auf meiner Reise an der…
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Aus dem grünen Bereich
Ich habe in den letzten Monaten viele kleine Auszeiten genommen. Viel entspannt, die Seele baumeln lassen. Ich habe gearbeitet und abgeschaltet. Meine Work-Life-Balance immer wieder ganz gut gefunden. Ich habe auf mich gehört. Wenn es zu stressig war, Stopp gesagt. Ich habe bewusst Pausen eingelegt. Bei meinen Kurztrips nach Brandenburg oder an die Ostsee konnte ich beim Spazieren um den See und am Meer viel nachdenken – über das, was war und das, was ist. Und bei all dem Innehalten, dem Nachdenken und dem Behutsamspüren, kam eines immer ganz schnell nach oben: Irgendetwas fehlt. Dieses ruhige Dasein fühlt sich nicht wie angekommen an, sondern nach zu wenig. Wieder mehr Achterbahn…
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Das New-York-Gefühl
Es fängt schon an, als wir nach dem AirTrain an der Jamaica Station in die U-Bahn steigen: Die typische silberne Farbe der Wagons, die USA-Flagge an den Seiten – ich habe das Gefühl, all das schon zu kennen. Als wir an der Bowery Station aussteigen, sehe ich die Backsteinhäuser mit den Wassertanks auf den Dächern. Wieder das Gefühl: Das kenne ich doch! So geht es ewig weiter. Ich sehe am Abend die Dampfschwaden aus den Gullydeckeln steigen, die gelben Taxis über die Kreuzung fahren. Das Geräusch der Polizeisirenen, das Wendy’s-Schild oder die Silhouette des Empire State Buildings. Das New-York-Gefühl besteht zu einem sehr großen Teil daraus, Dinge zu erkennen. Schablonen…
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Saftkur: 3 Tage ohne Essen
(Enthält Werbung)* Seit Wochen fühle ich mich schlapp. Ich bin schnell müde und kann mich nicht gut konzentrieren. Mein Bauch fühlt sich ständig aufgebläht an und dann habe ich mir auch noch angewöhnt, ständig Veggie-Fruchtgummi zu essen. Dagegen wollte ich endlich etwas tun. Nach einigem Überlegen und Recherchieren habe ich mich für eine Saftkur entschieden. Bei der Saftkur von Kale & Me werden drei Tage lang nur Säfte getrunken. Kein Kaffee, kein Alkohol, kein Essen. Stattdessen steht alle zwei Stunden ein Saft auf dem Speiseplan. Ich mache die Kur zusammen mit meinem Freund und als der Paketbote uns die Kiste liefert, bekomme ich einen Schrecken. Das Paket ist riesig und…
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Herausspaziert. März-Edition
Soforthilfen gegen Hamsterräder, Alltagstrott und Schreibblockaden Der Kopf ist voller Dinge, die erledigt werden wollen. Es fühlt sich an, als hätte man schon ewig nichts mehr aus reiner Freude getan. Der Alltag hat einen fest im Griff. Das aktuelle Projekt will nicht voran gehen. Irgendetwas ist immer. Umso wichtiger ist es, der miesen Laune, dem Wirrwarr im Kopf und dem Alltragstrott etwas entgegenzusetzen. Jeden Monat gibt es auf Bezirzt drei kleine Anstöße oder Ideen zum Sofortumsetzen. Das sind kleine Dinge, die dich einfach kurz aus dem täglichen Trott holen. Ein kurzes „Stopp!“ für sich kreisende Sorgen und Gedankenverstopfung. Danach ist wieder frische Luft da, Atem für neue Projekte, neue Aufgaben…
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Herausspaziert „Winterblues-Edition“
Soforthilfen gegen Hamsterräder, Alltagstrott und Schreibblockaden Jeden Monat gibt es auf Bezirzt drei kleine Anstöße oder Ideen zum Sofortumsetzen. Das sind kleine Dinge, die dich einfach kurz aus dem täglichen Trott holen. Ein kurzes „Stopp!“ für sich kreisende Sorgen und Gedankenverstopfung. Danach ist wieder frische Luft da, Atem für neue Projekte, neue Aufgaben und viel Platz für Inspiration. Heute die Edition „Winterblues“. Ganz viel Nähe: Kuschelzeit Ich finde, es gibt nichts Schöneres und Effektiveres gegen den Winterblues als Nähe. Schnappe dir deinen Partner, deine beste Freundin, deine Katze, den Hund oder das Kuscheltier und schlinge fest die Arme um den Kuschelpartner deiner Wahl. Das tut so gut! Verbringt Arm an Arm Zeit auf…
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Da komm ich her – E Pälzer Märe
Meine Haare wehen im Fahrtwind, mit der einen Hand halte ich mich an der Eisenstange fest, mit der anderen greife ich das Halsband unseres Hundes, aus Sorge, dass er aufspringt. Was er aber nicht tut, da er die Fahrt genauso genießt wie wir. Ich erinnre mich so gut an diesen Moment. Nicht nur weil wir davon ein Bild im Fotoalbum haben, sondern weil ich genau weiß, wie schneidend der Wind in den Augen war, wie zerzaust sich meine Haare danach anfühlten. Die Wangen gerötet, ein Strahlen im Gesicht. Wir waren vielleicht zwischen acht und zwölf Jahre alt. Mein Bruder Marco und ich durften mit unserem Mischlingshund Moritz auf dem Autoanhänger mitfahren.…
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10.000 Schritt: Wieso mein Handy mir wieder Spaß am Spazieren brachte
Ich habe mir für das neue Jahr mal wieder die typischen Dinge vorgenommen. Mehr Bewegung, gesünder essen aber auch ganz einfach: Zufriedener sein. Wie so oft läuft es mit diesen Vorsätzen so mittel gut. Ein paar mal Salat, ein halbherzig absolviertes 15-Minuten-Work-out mit YouTube und dann verläuft das ganze Vorhaben im Sande. Dieses Jahr habe ich allerdings an einer Sache richtig Spaß gefunden, am Spazieren! Und was das mit meinem neuen Handy zu tun hat? Ganz einfach: Ich habe aus Versehen den Schrittzähler aktiviert. Es ist schon immer so gewesen: Sport macht mir keinen großen Spaß. Ich bin leidenschaftlich gerne zum Reiten, wobei es mir da vordergründig um die Tiere…
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Pures Glück, pures Sein – Gesammelte Gedanken zum Alleinreisen
Im Alltag sind wir stark. Wir haben eine feste Hülle um uns herum, die uns schützt und hält und durch den Tag bringt. Ich fühle mich irgendwie kompakt wenn ich in der U-Bahn stehe, wenn ich durch die Straßen laufe oder im Café sitze. Immer gewappnet, immer bereit. Meine Rolle sitzt. Doch es gibt diese Momente, in denen wir alle diese Schutzhülle abstreifen. Dann fühle ich mich ganz weich und durchlässig. Ich bin nicht mehr ummantelt von einer Schicht, die mein Inneres von dem Außen trennt. Ich zerfließe ein wenig und fühle mich zerbrechlich und wohl zugleich. Ungeschützt. Alles, was in mir ist, kommt einfach nach oben, schwappt nach außen. Wenn…