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Reisegeschichte: Für ein paar Münzen
Das Rot des Saris taucht die Straßen in feuriges Licht. Ich halte meine Hand schützend vor meine Augen und blinzele in die Sonne, die die Wäscheleine über meinen Kopf in Flutlicht taucht. Ich laufe durch eine Straße. Hier und da blüht schon der Oleander. Menschen beschenken mich mit ihrem Lächeln, einem Nicken, bevor sie ihrer Wege gehen. Mich zieht es weiter, vorbei an Abzweigungen und jede Straßen ist verlockend. Ich habe kein Ziel, der Weg ist mir genug. Ich gehe ihn mit sicherem Tritt, neugierig auf das was kommen mag. Ich laufe und höre, fühle und rieche die Stadt. Die Melodie aus dem Küchenradio, das raue Holz der Türen, der…
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Grüße vom Angsthasen – Straßenverkehr in Vietnam und Indien
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The Taste of India. So schmeckt Indien
Chaos, Lärm und Menschenmassen – Indien ist bunt, laut und betörend, eine echte Herausforderung für alle Sinne. Ich habe euch bereits beschrieben, wie Indien klingt, laut und schrill und manchmal auch andächtig und spirituell. Ich habe euch erzählt, wie Indien riecht, von stinkenden Kloaken bis hin zum würzigen Duft der Gewürze. Doch wie schmeckt Indien eigentlich? Angefangen von den Speisen über Getränke bis hin zum Geschmack des Meeres aus den Lippen. Kommt mit mir auf eine weitere sinnliche Reisen ins Land der Extreme.
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The Scent of India. So riecht Indien.
Indien. Extremely loud and incredibly close. Teil 2: The Scent of India Chaos, Lärm und Menschenmassen – Indien ist bunt, laut und betörend, eine echte Herausforderung für alle Sinne. Der Duft von frisch gebackenem Chapati mischt sich mit dem von Abwasserpfützen, der einträchtige Lobgesang an die Götter mit energischem Hupen und neben prächtigen Ganeshatempeln häufen sich die Müllberge. In Indien gibt es alles, davon zu viel und alles gleichzeitig. Das ist beängstigend, nervig und immer wieder wunderschön.
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Von Hennatattoos und Nähe
Ich halte meinen Arm ganz still, während die Linien auf meiner Haut entstehen. Die rotbraune Paste fühlt sich kühl an, eine Wohltat in der drückenden Hitze Delhis. Ich sitze auf einem kleinen Plastikhocker direkt an einer Kreuzung am großen Basar in Paharganj und lasse mir ein Hennatattoo malen. Autos, Roller und Karren drängen sich dicht an mir vorbei, die Luft ist stickig und staubig. Fasziniert beobachte ich, wie die feinen Muster entstehen. Für mich ist das Hennatattoo viel mehr als ein Urlaubssouvenir.
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Varanasi. Es geht um Leben und Tod
Es ist 5 Uhr morgens, die Sonne geht rotglühend am Horizont auf und taucht den Ganges in ein magisches Morgenlicht. Ein junger Inder schippert uns über den Fluss. Vorbei an Menschen, die ihre rituelle Morgenwaschung begehen. Vorbei an den brennenden Scheiterhaufen, vorbei an Arbeitern, die die Wäsche für die Hotels auf dem Waschstein bearbeiten. Es ist diese Mischung aus Beklemmung, Geschäftigkeit und Spiritualität, die Varanasi so eigen macht, so intensiv. Ich bin ganz ergriffen vom morgendlichen Treiben. Alles ist in ein mystisches Licht getaucht. Vom Boot aus kann man das Geschehen an den Ghats mit angenehmen Abstand beobachten. Noch liegt eine wohltuende Kühle über Varanasi. Ich beobachte die Stadt, die mich…
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The Sound of India. So klingt Indien.
„Quirlig“, „geschäftig“, „lebendig“. Wer einmal in Indien war, der weiß, was er unter diesen nett gemeinten Beschreibungen zu verstehen hat. Quirlig, geschäftig und lebendig stehen nämlich für nichts anders, als Chaos, Lärm und Menschenmassen. Dass Indien eine Herausforderung für alle Sinne ist, wird schnell klar.
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Was Indien bei mir hinterlassen hat, gleicht einer Narbe
„Schön war es, aber auch anstrengend“, meine Antwort auf die Frage, wie es in Indien war, fühlt sich an wie eine Lüge. Zuzugeben, dass es die schwierigste Zeit meines Lebens war, das schaffe ich nicht. Ich würde mir schwach vorkommen und müsste sagen, dass ich nie wieder nach Indien will. Aber das wäre genauso gelogen.
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Wie ich in einem indischen Bus meinen Guru fand
Der Osho-Anhänger an der Gebetskette, der sogenannten Mala, fällt mir sofort ins Auge. Er ist mir während meiner Indienreise schon mehrfach begegnet, an den Hälsen von Deutschen, die irgendwann vor Jahren nach Indien kamen, um ihn zu sehen, den Liebesguru. Manche sind einfach geblieben, andere zurückgekehrt mit der Mala als Erinnerung an alte Zeiten. Ich sitze im Bus, der mit einer Mischung aus stoischer Gelassenheit und waghalsigen Manövern durch den hauptstädtischen Verkehr rollt. Wir fahren vom Flughafen Delhi nach Paharganj, wo wir die nächsten Tage vor unserer Weiterreise in den Norden verbringen wollen. Der Mann mit der Osho-Mala sitzt neben mir – mit der Präsenz eines Hollywoodstars. Das ist es…
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Lost Place – „The Eggs“: Beatles Ashram
Schon von der High Bank, hoch über dem Ganges mit Blick auf Rishikesh, fielen mir die weißen eiförmigen Bauten in den Wäldern auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses auf. Die Leute um uns herum sprachen nur von den „Eggs“. Es stellte sich heraus, dass diese Eier Teil des berühmten Ashrams sind, in dem die Beatles einige Zeit verbrachten, mehr oder weniger der indischen Spiritualität frönten und neue Lieder schrieben. Klar, dass wir uns das anschauen mussten. Mittlerweile ist das Ashram verlassen. Obwohl es ein Must-See für alle Backpacker ist, interessieren sich die Einheimischen und indischen Touristen nicht sonderlich für das Bauwerk und so ist das Gelände verwildert und die Anlage…