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Teufelsberg: Zahnlose Zeitzeugen, Wildschweine und Street Art

Last Updated on 12. Mai 2021 by Julia Schattauer

Last Updated on 12. Mai 2021 by Julia Schattauer

Der Berliner Teufelsberg

Ich stehe im Wald, es tropft von den Blättern auf mich herab und über mir grollt der Donner am Teufelsberg. Jenseits der schützenden Baumkronen haben sich längst Seenlandschaften gebildet, in die der Regen noch immer gierig hinein poltert. Nach Kontrollblick beim Wetterdienst, dementsprechend Sommerkleidung, und zwanzig Minuten Marsch hat mich der Gewitterschauer voll erwischt. Ich könnte kotzen. Der Regen lässt nach, ich mache mich auf den Weg und ziehe ins Manöver, oder so ähnlich.

Ein Zaun mit Stacheldraht, dahinter einige Gebäude. Ich gehe zum Tor, gehe hindurch und befinde mich jetzt auf dem Gelände der ehemaligen „Field Station“, einer Abhöranlage des amerikanischen und britischen Militärs. Es würde verlassen wirken und gespenstisch, wären da nicht zwanzig Leute, die auf die nächste Führung warten. Und „Schweini“ das zahme Wildschwein, das genüsslich an Zweigen mampft und sich dabei streicheln lässt.

Als (Wahl-)Berliner kennt man die Geschichten von Partynächten in der Radarstation, von den Wachmännern, denen man in die Hände gelaufen ist, beim Wegrennen in die Brennnesseln gestürzt ist. Wir kennen die Bilder von den Kuppeln und der grandiosen Aussicht, die alle toll aussehen, aber auch alle gleich. Und überhaupt steht der Teufelsberg in allen Reiseführern und ist wahrlich kein Geheimtipp mehr, aber Orte sind schließlich da, um gesehen zu werden. Und hier sind wir endlich, nachdem wir sonst immer zu faul waren oder der Kater zu groß.

teufelsberg bezirztDas Wetter hat sich gebessert, ich habe per Unterschrift meine alleinige Schuld am möglichen Tod versichert und kann mich kurzerhand einer historischen Führung anschließen, für die man sich normalerweise im Vorhinein anmelden muss.

Seit 2010 kümmert sich Shalmon Abraham mit vielen Helfern um den Erhalt der Anlage. Die Sicherung des Geländes und geführte Touren durch die Gebäude sollen vor dem Verfall und Vandalismus schützen und sorgen dafür, dass der Ort für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Abenteuer fühlt sich irgendwie anders an.

Von Kriegstrümmern und Luxushotels

Der Teufelsberg ist ein künstlich errichteter Berg aus den Trümmern des 2. Weltkrieges, die in Berlin verteilt wurden. Ab den 1950er-Jahren bauten die West-Alliierten hier ihre Militäranlage, die ab 1963 in den Osten lauschte.

Nach der Wende und dem Abzug der Alliierten wurde das Gelände an Investoren verkauft, die hier eine Wohn- und Tourismusanlage errichten wollten. Das Vorhaben scheiterte nach Widerständen der Bevölkerung und die Baugenehmigung wurde zurückgezogen.

Seitdem ist der Teufelsberg ein Ausflugsziel für Abenteurer und Neugierige, Partymacher und Vandalen. Der Ausblick, ein Gefühl von Freiheit und die geheimnisumwitterte Geschichte des Ortes lockt die Massen.

Ein Zeitzeuge, der damals im Sicherheitsdienst der US-Army tätig war, führt uns durch die „Field Station“. Ein bisschen schrägt wirkt der fast zahnlose hagere Kerl, der so berlinert, dass Einige noch schnell die Gruppe mit dem jungen Herrn in Laborkittel vorziehen. Der wirkt seriöser.

teufelsberg bezirzt berlinDas viele Grün gab es damals nicht, erzählt unser Experte, den ich definitiv für die bessere Wahl halte. Wer dabei war, weiß einfach mehr.

Mensa, Shop und Einfahrt – mit seinen Worten lässt der ehemalige Soldat seinen Arbeitsplatz vor unserem inneren Auge auferstehen. Zwei Stunden erzählt er vom Arbeitsalltag, der auch bei den Arbeitern von Misstrauen und Überwachung geprägt war. Kein Wort durfte während der Dienstzeit gewechselt werden, keinen Ort gab es, der nicht kameraüberwacht war.

Riesige Schreddermaschinen stehen hier, die nur damit beschäftigt waren, alle aufgenommen Daten wieder zu vernichten. Endlose Gänge gibt es und Dunkelheit, denn im gesamten Gebäude gibt es keine Fenster. „Arbeiten sollten wir, nicht die schöne Aussicht genießen“, sagt Beni, der Guide. Im Gebäude war man hermetisch abgeriegelt, nichts ging nach draußen, nichts drang herein. Abgeschottet war man auch von den Briten, die im gleichen Gebäude Tür an Tür arbeiteten und doch nicht weiter entfernt sein konnten.

Spekulationen um die Tiefe

Der Aufzugschacht, erfahren wir ganz nebenbei, führt acht Stockwerke in die Tiefe. Der Weg dorthin ist blockiert. Was dort unten, tief im Inneren des Berges, gemacht wurde, darüber wird geschwiegen. Vielleicht auch einfach gar nichts. Dass der Berg auf den Grundsteinen einer geplanten „Hochschulstadt“ der Nazis errichtet wurde, ist kein Geheimnis, der Rest wilde Spekulationen.

Wir steigen die Treppen hinauf. Auf dem Dach angekommen, stehen wir bei den weißen Kuppeln, die so charakteristisch die Bilder prägen. Der Blick schweift kilometerweit über die Stadt.

Doch es geht weiter, ganz nach oben, unzählige Treppenstufen bis hinein in die Kuppel des Radarturms. In der Nachbildung der Originalkuppel ist der Geräuschpegel enorm hoch, der Wind, der hier oben beständig weht, pfeift einem um die Ohren. Dieser Wind ist es auch, der vor Jahren einen tragischen Unfall verursachte: Als der Turm einige Zeit ohne Kuppel dastand, erfasste er eine Architektin und riss sie in die Tiefe. „Dit war keen schöner Anblick. Von der war nicht mehr viel übrig“, meint unser Guide und wir machen uns auf den Weg nach unten.

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Hier gibt es alle Infos zum Teufelsberg: www.berliner-teufelsberg.com

Und wenn du an Lost Place interessiert bist, dann schau dir das Kinderkrankenhaus, meine Bericht zum Beatles Ashram, den Spreepark und die Glasfabrik an.

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