Seele baumeln lassen in der Normandie: Domaine de la Pommeraye
Last Updated on 10. März 2023 by Julia Schattauer
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Last Updated on 10. März 2023 by Julia Schattauer
Jeder, der seine Hochzeit mit einer großen Party gefeiert hat, weiß: Heiraten ist schön, aber auch ganz schön anstrengend. Als mich Sarah fragte, ob ich nach der Hochzeit mit nach Frankreich zum Wellness- und Entspannungsurlaub wolle, musste ich keine Sekunde überlegen.
Normalerweise vereise ich ja so: Ich entscheide mich für eine Region und suche dann nach passenden Unterkünften. Dieses Mal war es aber die Unterkunft, die überhaupt der Grund für die Reise war: Die Domaine de la Pommeraye. Als Sarah mir nach ihrer Normandiereise von der Domaine de la Pommeraye vorschwärmte, wusste ich schon, dass es sich um einen besonderen Ort handeln muss.
Wir machen uns also zu dritt auf den Weg nach Frankreich. Nach einem champagnerschwangeren Zwischenstopp in Epernay nähern wir uns unserem Ziel in der Normandie. Auf den letzten Kilometern abseits der Autobahn wird es immer ländlicher. Die schmalen Straßen sind von Feldern und Bäumen gesäumt, wir durchfahren kleine Dörfer mit hübschen normannischen Steinhäusern, bevor wir nach der letzten Abbiegung auf dem Parkplatz vor einem Gehöft parken.
Domaine de la Pommeraye: Ein Kleinod mit Geschichte und Herzblut
Bereits als ich durch das Tor gehe, bin ich begeistert. Dieser Ort hat Charme! Das Anwesen gehörte einst zum Besitz der La Pommeray, die das nahegelegene Chàteau Ganne bewohnten. Das Herrenhaus bildet das Zentrum der Domaine de la Pommeraye, ringsum erstrecken sich die Wirtschaftsgebäude und ehemaligen Ställe. Heute kann man hier stilvoll übernachten, sich im Wasser des Pools rekeln, in der Sauna schwitzen, bei den Massagen die Seele baumeln lassen und am Morgen gemütlich schlemmen.
Statt der Standardeinrichtung, wo man gefühlt jedes Möbelstück und Bild schon einmal woanders gesehen hat, ist die Domaine mit viel Persönlichkeit gestaltet. Überall entdeckt man kleine Schmuckstücke und Details, die mit viel Liebe von den beiden Besitzern, die ebenfalls auf dem Anwesen zu Hause sind, zusammengesammelt wurden. Wir bewohnen die Suite mit zwei einzelnen Zimmern und einem Wohnzimmer. Bad und WC sind getrennt und ganz zu meinem entzücken befindet sich eine freistehende Badewanne im Badezimmer. Die Armaturen und Duschbrause sind an einer alten Tür montiert.
Zeit für Entspannung
Im Spa-Bereich ist die Struktur der alten Scheune noch gut erhalten und bildet einen stilvollen Rahmen für perfekte Entspannung. Ich habe zwei Behandlungen gebucht, einmal Shirotchampi, eine indische Massage, die sich in sitzender Position vom oberen Rücken über Nacken, Kopf und Gesicht erstreckt und die indische Ayurvedamassage, die als Ganzkörpermassage Fuß bis Kopfhaut behandelt. Beide Massagen waren wunderbar erholsam. Vor allem die Ayurvedamassage habe ich sehr genossen und konnte komplett abschalten, was mir immer sehr schwerfällt. Sanftes Streichen löst dabei kräftiges Rubbeln ab, zartes Kreisen am Bauch, klopfende Bewegungen am Rücken. Als ich beim Tee nachruhe, bin ich glückselig. Abgerundet werden die Behandlungen mit einem Gang in die Sauna, in Frankreich natürlich brav mit Badekleidung, und einer Runde im Swimming Pool. Wer ein entsprechendes Treatment bucht, kommt in den Genuss des Hamams.
Burgen, Kühe und Klippen: Rund um la Pommeraye
Die Domaine de la Pommeraye liegt idyllisch und ziemlich abgeschieden in Calvados, mitten im Nirgendwo der Normannsichen Schweiz – und das meine ich im besten Sinne. Hier geht es ruhig zu. Herrenhäuser, kleine Dörfer, Weiden mit Kühen und die nahegelegenen Hügel der Normannischen Schweiz prägen das Bild. Die touristischen Anziehungspunkte wie Bayeux oder die Küste mit altehrwürdigen Seebädern liegen etwa 45 bis 90 Autominuten entfernt. Doch gerade diese Abgeschiedenheit ist es, die den Charme der Region und besonders der Domaine de la Pommeraye ausmachen. Statt einen Punkt nach dem anderen auf der Liste abzuhaken, kann man es hier ganz entspannt angehen. Ein kleiner Spaziergang im nahen Umkreis, mit dem Buch im Garten relaxen, bei einer Massage oder Geschichtsbehandlung abschalten oder auch mal eine Wanderung entlang auf den Hügeln der Normannischen Schweiz füllen die Tage ganz ohne Stress.
Bei einem Spaziergang in der Umgebung lässt sich das Château Ganne, das im 1. Jahrhundert erbaut wurde, besichtigen und umrunden. Drei Wege, die zwischen 10-35 Minuten um die Burgruine führen, sind hier ausgeschildert. Wer will, kann dabei noch einen Abstecher zum wunderschönen Château de la Motte machen, das heute ein Hotel beherbergt.
Wandertag! Ab Clécy geht es zunächst steil nach oben. Auf dem Felsmassiv der Rochers des Parcs angekommen, führen schmale Wanderpfade und gut ausgebaute Feldwege durch die Bergwelt der Normannischen Schweiz. Wir wandern rund zehn Kilometer und halten uns dabei an diese Route. An Aussichten mangelt es nicht: Der Blick fällt auf die Weiden und Felder, die sich bis an den Horizont erstrecken, auf die Dörfer ringsum, das beeindruckende Viadukt de la Lande und den Fluss Orne, der unter der Brücke hindurchplätschert. Eine kleine Pause lässt sich mit einem besondern Ausblick verbinden: Vom Bergmassiv starten Gleitschirmflieger. Wer sich an die Startplätze setzt, kann bei einer kleinen Stärkung in der Hand die bunten Schirme am Himmel beobachten und die Gedanken gleich mit davontragen lassen.
Die Normannische Schweiz ist nicht nur ein wunderbares Wandergebiet, auch Kletterer und Kanufahrer kommen auf ihre Kosten. In Clécy gibt es sportliche Angebote wie Seilklettern, Bootfahrten und Kanutouren sowie Restaurants und Imbisse für die, die den anderen lieber beim Sporteln zuschauen.
Wenn der Bauch knurrt: Essen in La Pommeraye
In der Domaine de la Pommeraye lädt das Frühstücksbüffet mit lokalem Käse, selbstgemachte Marmeladen, Croissants, Baguette und anderen Gebäckleckereien zum Schlemmen ein. Wer mittags oder am Abend Hunger bekommt, kann sich Gerichte wie Suppen, Risotto oder Salate vorbestellen.
La Route de la Crêpes
Nicht verpassen darf man die Crêperie La Route des Crêpes, die sich zehn Gehminuten von der Domaine de la Pommeraye befindet. Hier haben wir herzhafte Galettes mit Ziegenkäse (auf der Karte stehen zwar nur wenige vegetarische Varianten, können aber problemlos angepasst werden) und süße Crêpes mit Erdbeereis und Zitronencreme sowie Kokos-Schokolade gegessen. Neben dem leckeren Essen punktet das Restaurant mit süffigem Cider und einer liebevoll und mit Herzblut gestalteten Einrichtung, die an Diner aus den 50er-Jahren erinnert.
Gen Meer: Ausflüge ab la Pommeraye
Deauville: Elegantes Seebad
Wen es – wie mich immer – ans Meer zieht, kann in einer guten Stunde nach Deauville fahren. Das elegante Deauville ist ein bekanntes Kur- und Seebad. Der Jachthafen, die schmucken Villen mit Meerblick, Luxushotels, Pferderennbahnen, Golfplätze und Casino machen deutlich, dass sich hier mit Vorliebe die Upper Class traf. Josephine Baker, Coco Chanel, Yves Saint Laurent und nicht zuletzt Impressionisten wie Eugène Boudin sind nur einige der bekannten Namen, die regelmäßig zu Besuch kamen. Der Strand erstreckt sich auf zwei Kilometern entlang der Planches. Die Holzplanken aus Tropenholz wurden 1923 auf dem Strand errichtet, damit die Damen am Strand flanieren konnten, ohne die Rocksäume zu beschmutzen. Gesäumt ist der Weg von sage und schreibe 450 Strandhütten im Art-Deco-Stil, die ganz im Sinne der kunstvollen Eleganz Deauvilles errichtet wurden. Die typischen Sonnenschirme schmücken wie bunte Farbtupfer den Strand. Ein Ort zum Verlieben.
Honfleur: Hafenstädtchen mit Geschichte
Eine hübsches Hafenstädtchen ist Honfleur, eine knappe halbe Stunde von Deauville entfernt. Hier im ehemaligen Fischerdorf gibt es ein hübsches Hafenbecken, das ringsum von Restaurants und Bars eingerahmt wird. Zum ersten Mal wurde Honfleur im 11. Jahrhundert erwähnt. Der Name deutet sogar darauf hin, dass schon die Wikinger den Ort kannten, denn das Wort „fleur“ scheint auf das skandinavische Wort „Flow“ zurückzugehen, das soviel wie „kleine Bucht“ bedeutet. Im 19. Jahrhunderte wurde Honfleur ähnlich wie Deauville zum Zentrum impressionistischer Kunstströmungen.
Zum Essen lohnt es sich aber, ein paar Meter in die vom Hafen abgehenden charmanten Straßen mit pittoresken Fachwerkhäusern zu laufen. Wir haben leckere und auch fleischfrei Burger im Chez Justine et Quentin gegessen, das etwas versteckt im Hof einer Passage liegt.
Ouistreham: Strand ohne Ende
Ein kilometerlanger Strand mit viel Platz findest du in Ouistreham, 50 Minuten von der Domaine de la Pommeraye entfernt. Kleine Strandhäuschen reihen sich am Pfad am Strand aneinander, ein paar Imbisse stehen für den kleinen Hunger bereit. Viele Familien und Einheimische liegen hier gemeinsam mit Besuchern in der Sonne, bauen Sandburgen und planschen in den Wellen. Wir haben hier easy ein paar Stunden verbracht.
Caen: Kultur in der Hauptstadt Calvados‘
Caen ist die Hauptstadt des Département Calvados. Die Stadt wird einst rund um das Château de Caen errichtet, die um 1060 von Wilhelm dem Eroberer erbaut wurde. Von der Burgruine aus, die auf dem Burghügel liegt, kann man kostenlos den Blick über die Stadt und die kleinen Häuschen mit den schiefen Dächern der Altstadt schweifen lassen. In der Stadt gibt es neben der Burg zwei romanische Kirchen und Museen über den 2. Weltkrieg, ein Kunstmuseum und über die Geschichte der Normandie zu entdecken. Wir haben nur eine Runde durch die Altstadt gedreht und sind dann weiter in Richtung Meer gefahren.
Bayeux: Mehr als Teppich
Der Teppich von Bayeux, der die Gesichte der Eroberung Englands durch die Normannen bei der Schlacht von Hastings zeigt, ist einer der kulturellen Hotspots der Normandie. Eine knappe Stunde von der Domaine de la Pommeraye entfernt bietet Bayeux neben dem Musée de la Tapisserie mit dem berühmten Teppich noch mehr Futter für ein ausgedehntes Kulturprogramm. Die Kathedrale, ein fast vollständig erhaltener Stadtkern mit dem Gerberviertel, einem Stadtpalais aus dem 17. Jahrhundert und einem Museum zur Landung der Alliierten im 2. Weltkrieg und einem Museum zur Regionalgeschichte runden das Kulturangebot ab.
Meine neue GOT BAG: Perfekter Begleiter für unterwegs
Bei unserer Frankreichreise hat mich meine neue GOT BAG begleitet. Mit 31 Litern Füllvolumen ist sie meiner Meinung nach der perfekte Begleiter für den Strandtag. Für mein Buch, Snacks, Wechselkleidung und das Strandtuch bietet der wasserdichte Rucksack ausreichend Platz. Auch für Tageswanderungen, bei denen man den ein oder anderen Snack mehr dabei hat oder für Besuche im Coworking-Space oder Café, bei denen ich Laptop, Notizbuch und ein paar Kleinigkeiten mitnehme, eignet sich die GOT BAG mit einer herausnehmbaren 15-Zoll-Laptoptasche hervorragend.
Das Schöne: Der Rucksack sieht nicht nur gut aus, — ich habe übrigens die Farbe Sandstone — er erfüllt auch einen guten Zweck. Das Gewebe der Tasche besteht zu einem Großteil aus sogenanntem Ocean Impact Plastic, das heißt aus Plastik, das im Meer dümpelt. Mit dem GOT BAG Clean-up-Programm wird nicht nur Wasser direkt aus dem Meer gefischt, sondern auch von über 2000 lokalen Beteiligten an der Nordküste Javas in Indonesien aus den küstennahen Gewässern, Mangrovenwäldern und der Delta-Region der dortigen Flüsse gesammelt. Der PET-Anteil des Ocean Impact Plastics wird dann gesäubert, sortiert und zu Pellets gepresst. Diese Pellets werden dann zu robustem Garn aufbereitet, das als Gewebe für die Rucksäcke und Taschen weiterverarbeitet, auf der Innenseite wasserdicht beschichtet und auf der Außenseite zusätzlich wasser- und schmutzabweisend ausgerüstet wird. Die Kunststoffsorten, die für die Pellets nicht verwertet werden können, werden anderweitig recycelt. Das Team hinter GOT BAG will mit den Rucksäcken also auf das Thema Plastikverschmutzung im Meer aufmerksam machen und zu einer bewussten Verwendung von Plastik anregen. Zuletzt musste sich das Unternehmen rechtfertigen, da die Aussage „100 % Meeresplastik“ nicht stimmte, denn „nur“ rund 59% besteht aus besagtem Plastik. 100 % oder 59 % — da macht natürlich einen Unterschied und ich verstehe die Kritik an der Kommunikation. Doch jedes bisschen Plastik, das aus dem Meer gefischt oder besser noch, gar nicht hineingerät, macht einen Unterschied. Das Aufmerksammachen auf die Problematik, die Anregung den Plastikverbrauch zu hinterfragen und der Ansporn, maritimes Leben und Lebensräume zu schützen, ist eine tolle Sache!
*Offenlegung: Ich wurde für diese Kooperation nicht bezahlt, habe meinen Rucksack aber kostenfrei bekommen, um ihn ausgiebig zu testen.
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