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Reisen,  Asien

Oman Urlaub: Flitterwochen zwischen Bergen, Wüste und Wadis

Last Updated on 31. März 2023 by Julia Schattauer

Last Updated on 31. März 2023 by Julia Schattauer

Egal, in welche Richtung ich blicke, sehe ich Dünen. Durch meine Fingern rinnt der feine Sand. Ich atme ein und spüre den heißen Wind in meinen Lungen. Die Sehnsucht nach der Wüste schlummert schon länger in mir und nach ein bisschen Recherche wurde mir klar, dass ich diese ziemlich gut im Oman würde stillen können. Als ich dann im Oman-Reiseführer Bilder von alten Festungen und den Bergen sah, war mir klar: Das ist unser Honeymoon-Ziel. Ich versuche immer meine Erwartungen niedrig zu halten, aber das sollte dieses Mal schwer werden.

Malediven, Seychellen, Karibik, aber Flitterwochen im Oman? Zugegeben, die Wahl für unsere Hochzeitsreise klingt erst einmal ungewöhnlich. Doch im Nachhinein kann ich nur sagen, dass es für uns das perfekte Reiseziel war. Warum und wieso ein Oman-Urlaub auch generell eine absolute Empfehlung ist, das erfährst du hier.

Auf dem Highway in die Berge.
Flitterwochen im Oman? Ungewöhnlich aber toll!

Offroad in die Berge: Jebel Shams

Als wir in der Hauptstadt Maskat landen, sind wir noch lange nicht am Ziel. Wir haben im Flieger kaum geschlafen und sind ziemlich müde. Gerade hätten wir eher Lust auf ein Nickerchen im Hotel, doch unser Oman Urlaub beginnt ohne Verschnaufpause. Das Schöne am Oman ist aber, dass das Autofahren extrem unaufgeregt vonstatten geht. Die Autobahn ist riesig und nahezu leer. So tuckern wir gemütlich die gut ausgebaute Straße entlang und sehen am Straßenrand bereits die ersten Kamele. Die Sonne steht gleißend hell am Himmel und wir tanken gierig die wärmenden Sonnenstrahlen. Irgendwann müssen wir abfahren und wir wissen: Nun wird es abenteuerlich. Über eine Schotterpiste arbeiten wir uns langsam die nächsten Kilometer vor.

Die Straßen werden enger. Rechts und links wachsen Felsen empor. Irgendwann sind wir mittendrin im Gebirge. Unser Navi sagt, wir hätten unser Ziel erreicht, die letzten Meter müssen wir zu Fuß gehen. Die Linie auf der Karte zeigt nach rechts, wo eine steile Felswand zu sehen ist. Wir fahren also ein Stückchen weiter, vor uns erhebt sich der mächtige Jebel Sham, der höchste Berg des Gebirges. Dann sehen wir die Einfahrt zu unserer Unterkunft: Ein ziemlich steiler Weg arbeitet sich hier durch die Steinwand nach oben. Er besteht aus tiefen und Schlaglöchern und losem Geröll. Mein Herz klopft und spätestens hier wäre ohne Allrad Schluss.

Doch wir schaffen es und landen direkt vor einem geschlossenen Tor. Nach unserem Klopfen dauert es eine ganze Weile, dann kommt ein Mann, lächelt schüchtern und lässt uns herein. Wir sind etwas zu früh und während sich der Mitarbeiter noch um unser Zimmer kümmert, versinken wir im Anblick der Berge. Ringsum gibt es nichts als Stein. Unsere Unterkunft besteht lediglich aus zwei Zimmern. Die Architektur ist schlicht und modern und verschwimmt mit den steinfarbenen Wänden in der Bergkulisse. Das einzige, was heraussticht, ist der Pool, der blau zwischen all dem Braun und Grau der Bergwelt funkelt. 

Unsere erste Unterkunft im Oman Urlaub.
Abends wird es magisch in den Bergen.

Gerade erst gelandet, stehen wir jetzt fast alleine mitten in der Bergwelt. Wir können es kaum realisieren und machen uns zu Fuß auf den Weg in die Schlucht. Wir kommen nach ein paar Minuten zu einem Dorf namens Mashuq. Kinder spielen auf dem Weg, Mütter sitzen plaudernd beieinander. Auf der Mauer steht auf Arabisch „Willkommen“, was ich dank meiner Übersetzer-App herausfinden kann. Wir werden interessiert angeschaut und scheu angelächelt, als wir grüßend an der Gruppe vorbeilaufen. Der Weg wird immer abenteuerlicher und dennoch kommt ab und an ein ramponierter Jeep vorbei, der ins nächste Dorf fährt.

Passend zum Sonnenuntergang sind wir zurück in unserer Unterkunft und betrachten, wie die Sonne langsam hinter den Bergen verschwindet und immer längere Schatten wirft. Am Abend gibt es ein exklusives Dinner für uns, das der Hotelangestellte zubereitet. Er ist Nepalese und kocht uns Dahl, Gemüse, Brot, Pommes und Reis. Alles vegetarisch und zu seinem Unverständnis und meiner Freude für mich auch extra ohne Zwiebeln. Nach dem Essen lassen wir uns in das warme Wasser des Pools sinken und betrachten glückselig den glitzernden Sternenhimmel. Es ist so skurril hier inmitten der Berge im November im lauen Abendwind zu sitzen und in den Nachthimmel zu blicken. Übermüdet, aber sehr glücklich gehen wir schlafen.

Unterkunft: Tilal Al-Qattara

Die Architektur der kleinen Unterkunft in den Bergen ist modern. Die Zimmer sind ziemlich funktional und mit Fliesen etwas ungemütlich eingerichtet. Das große Plus ist die Lage und die Exklusivität mit gerade einmal zwei Zimmern. Frühstück ist inklusive, Abendessen kann bestellt werden. Es gibt auch eine Küche, die zum Kochen genutzt werden kann. Unbedingt daran denken, vorher einzukaufen! Für die Anfahrt braucht man einen Allradwagen und die Fahrt dauert etwa zwei Stunden vom Flughafen in Maskat. Wir haben 111 Euro pro Nacht gezahlt.

Im Hintergrund der Jebel Sham.
Roadtrip Oman.
Einmal mittendurch.
Ohne 4×4 geht hier nichts mehr.

Oman Urlaub: Über Passstraßen zum Balcony Walk

Spät am Vorabend sind noch zwei Französinnen angekommen und beim Frühstück sitzen wir zusammen am Tisch auf der Terrasse. Sie erzählen uns von den schönsten Orten ihrer Tour und da sie am nächsten Morgen wieder nach Frankreich fliegen, geben sie uns Öl, Gewürze, restliche Nudeln und jede Menge Tipps mit. Mit vollem Magen starten wir uns nach dem Frühstück unser Off-Road-Abenteuer. Dazu muss ich sagen, dass ich ein absoluter Angsthase bin, was Autofahren angeht, und das auch als Beifahrer. Unsere nächste Unterkunft ist gerade einmal 2-3 km Luftlinie von uns entfernt. Da wir aber mitten in den Bergen sind und einmal auf die andere Seite des Jebel Shams müssen, liegen aber zwischen vier und fünf Stunden Autofahrt vor uns. Der kürzeste Weg führt Off-Road über Pässe und durch Schluchten, der länger auf ausgebauten Straßen einmal drumherum. Es Bedarf ein wenig Überredungskunst seitens Manu, dass wir uns für die Passstraße entscheiden.

Ich bin nervös. Die Französinnen erzählten uns, dass die Anfahrt zum Hotel, die wir gestern schon heftig fanden, nichts sei im Vergleich zu den Straßen, die uns heute erwarten. Ich bin angespannt, als wir die ersten Anstiege hochfahren und enge Kurven auf einspurigen Pfaden nehmen. Zum Glück kommen uns nur wenige Autos entgegen, wenn dann aber natürlich an den ungünstigsten Stellen. Alle Fahrer, die uns begegnen, grinsen und winken freundlich. Nach und nach kann ich etwas entspannen und mich zurücklehnen. Jetzt schaffe ich es auch mich mehr auf die Umgebung einzulassen. Ich komme beim Anblick der kargen Felsen und bizarren Gesteinsformen aus dem Fotografieren und Filmen nicht heraus. Irgendwann aber lege ich die Kamera beiseite und lasse mich einfach von der Landschaft bezaubern. Wir bleiben unzählige Male stehen, um kurz auszusteigen und einfach nur zu schauen. Was für eine Kulisse! 

Bei all der Schönheit schielen wir dennoch immer wieder auf die Uhr. Unser Tag ist gut getaktet, denn an unserem Ziel wartet schon das nächste Abenteuer auf uns. Nach gut fünf Stunden erreichen wir unserer Unterkunft, die unmittelbar am Einstieg zur bekannten „Balcony Walk“-Wanderung liegt. Wir checken kurz ein, legen unser Gepäck ab und machen uns auch direkt wieder auf den Weg. Wir wollen vor dem Sonnenuntergang wieder zurück sein. Denn, so viel kann ich spoilern, diesen Weg will man definitiv nicht im Dunkeln gehen.

So werden wir am Balcony Walk begrüßt.
Einmal entlang des Canyon.
Der Weg von oben gesehen.

Am Rande des Canyon

Die Balcony-Walk-Wanderung führt auf etwa 2000 Metern Höhe am Rande eines Canyons entlang. Direkt neben dem Pfad geht es abrupt in die Tiefe. Für Menschen mit Höhenangst ist der Weg also eher nichts. Die Wanderung an sich ist aber recht einfach und ohne große Höhenunterschiede zu meistern. Meine Herausforderung ist es, mich neben der spektakulären Aussicht auch auf den Weg zu konzentrieren, denn hier will man nicht daneben treten und ins Stolpern geraten. Da wir recht spät gestartet sind, ist auf dem Weg nichts mehr los und so laufen wir die meiste Zeit nur in Begleitung von Ziegen, die spektakulär entspannt am Abgrund chillen und an Bäumen knabbern. Ein junger Mann aus dem Dorf steht am Wegesrand und verkauft Getränke. Wir nehmen eine Cola und er schenkt uns ein paar besonders hübsche Steine, die er gesammelt hat. Einmal mehr können wir uns nicht am Panorama sattsehen. Die Sonne steht schon tief und hüllt den Canyon in warmes Licht. Um nicht in die Dunkelheit zu kommen, entscheiden wir, dass wir umdrehen und nicht bis ganz zum Ende gehen. Als wir wieder am Anfang des Weges und unserer Unterkunft angekommen sind, verschwindet die Sonne gerade glühend hinter den Bergen. Alles richtig gemacht. Auch hier oben ist der Nachthimmel wieder unverschämt schön und sternenklar. Mit diesem Bild im Kopf sinken wir erneut hundemüde in die Kissen.

Balcony Walk: Die Wanderung W6 dauerte bei uns mit kleinen Pausen etwa drei Stunden, wer noch das Stück weiter zum Pool und ins verlassenen Dorf geht, braucht etwa eine Stunde länger. Mehr Infos hier.

Der Canyon im Licht des Sonnenuntergangs.
Rustikal und stylisch: Unsre Unterkunft am Balcony Walk.

Unterkunft: Sama Al Khutaim-Heritage Home

Die kleine Unterkunft am Balcony Walk ist mit Liebe zum Detail eingerichtet. Es gibt Frühstück und Abendessen.

Bergdörfer, Festungen und Nizwa

Auch am nächsten Tag sind wir wieder früh auf den Beinen, denn wir haben viel vor. Nach einem obligatorischen Omani-Kaffee, das heißt gewürzt mit Kardamom und einem schnellen Frühstück, geht unser Roadtrip auch schon weiter. Als wir an einem Aussichtspunkt noch einmal von oben auf den Balcony Walk sehen, werden mir im Nachhinein doch ein wenig die Knie weich. Von hier sieht man erst richtig, wie nah wir am Abgrund gewandert sind und wie tief die Schlucht ist.

Schon am Vortag hatten wir im Vorbeifahren beim Städtchen Al Hamra eine Ruinenstadt gesehen und uns vorgenommen, dort noch einmal vorbeizuschauen. Das Necrosis Valley im Wadi Guhl sieht imposant aus. Dutzende halb zerfallen Lehm- und Sandsteinhäuser stehen hinter einer Palmenplantage, dahinter erstreckt sich die Bergwand in die Höhe. Wir fahren mit dem Auto mitten durch das leere Flussbett und suchen nach einer Möglichkeit, in die Ruinen zu kommen. Doch als wir merken, dass das Gelände eingezäunt fahren wir, vorbei an zwei deutschen Bikepackern, die hier ein Päuschen machen, doch direkt weiter nach Al Hamra. 

Das Necrosis Valley im Wadi Ghul.
In der Altstadt von Al Hamra wartet das Museum Bait al Safah.

Traditionelles Familienleben: Bait al Safah

Unser Ziel in Al Hamra ist die Altstadt. Ein Großteil der traditionellen Lehmhäuser ist verlassen und verfallen. Einige werden gerade restauriert und ein Wohnhaus wurde von der Familie zum Museum umgebaut. Im Museum Bait Al Safah geht es mittenrein in das typische Familienleben in den traditionellen Lehmhäusern. Zuerst zeigen uns die Frauen des Hauses wie der Kaffee geröstet wird und wie kosmetische Pasten und Cremes hergestellt werden. Dann geht es nach oben zu den Herren. Wir nehmen Platz auf dem Boden und bekommen einen Becher mit Omani-Kaffee gefüllt und bedienen uns an den Datteln, die traditionell in den unteren Stöcken der Häuser gelagert und getrocknet werden. Wir haben eine tolle Zeit mit der Familie im Haus, können alle Fragen stellen und uns umschauen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es hier durchaus voll werden kann, wenn eine Busladung Touristen ausgespuckt wird.

Bait al Safah: Öffnungszeiten täglich 9-17:30 Uhr, Eintritt etwa 7 Euro.

Einblick in das Leben in den Lehmhäusern.

Omanische Bergidylle in Misfat Al Abriyeen

Das „schönste Dorf in den Bergen“ soll Misfat Al Abriyeen sein und es war dazu das Lieblingsdorf des früheren Sultans Qaboos. Das weckt Erwartungen. Am Vortag hatte uns unser Zimmernachbar, ein älterer Schweizer, von dem Dörfchen in höchsten Tönen vorgeschwärmt. Also war klar, dass wir das selbst sehen wollen. In Misfat Al Abriyeen, nur ein paar Minuten von Al Hamra entfernt, stellen wir das Auto am Parkplatz vor dem eigentlich Dorf ab, denn hinein darf man nur zu Fuß. Wir kraxeln erst einmal unzählige Stufen zu der Dachterrasse eines Cafés hoch, um ein wenig Koffein nachzutanken und einen Überblick zu bekommen. Frisch gestärkt machen wir uns dann auf Erkundungstour durch das kleine Bergdörfchen. Misfat Al Abriyeen ist auf Touristen eingestellt. Die Häuser sind hübsch restauriert, es gibt einige Cafés und man sieht viele Leute mit Guide umherwandern. Wir spazieren einfach der Nase nach und landen rasch in den Gemüsegärten und Palmenplantagen, die an das Dorf angrenzen. Dass es hier so grün ist, verdankt Misfat den Quellen, die hier im Gebirge entspringen. Durch Kanäle wird das kostbare Wasser wie durch Adern in die Gärten geleitet.

Misfat al Abriyeen.
Um das Dorf liegen die Gärten.

Festungen wie ein Wellnesshotel: Bahla und Jabrin

Als wir unsere Reise in den Oman planten, war ich schon von den Fotos der Festungen begeistert. Auf unserem Weg aus den Bergen nach Nizwa liegen gleich zwei davon auf unserer Route. Als Erstes machen wir halt in Bahla. Die Festung Hisn Tamah in Bahla erwartet uns als trutziges Gebäude mit dicken Mauern. Der Lehm verschmelzt farblich mit dem sandigen Boden, der blaue Himmel bildet den Kontrast. Die wohl im 17. Jahrhundert errichtete Festung gehört seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Wir treten in den Hof ein und sind erst einmal überrascht, wie riesig die Burg ist. Trotz all der Wehrhaftigkeit, die die Anlage ausstrahlt, fühle ich mich eher wie in einem erstklassigen Wellnesshotel. Die beigefarbenen Lehmwände wirken wie aus dem Interieurmagazin. Ich würde direkt einziehen. Was etwas zu kurz kommt, sind weiterführende Informationen zur Nutzung und Geschichte, aber ganz ehrlich — in diesem Moment bin ich einfach nur am Staunen und lasse die Architektur auf mich wirken.

Außer der Festung gibt es in Bahla auch den Souk, doch wir sind schon wieder etwas knapp in der Zeit und fahren weiter zur nächsten Festung Jabrin.

Festung Hisn Tamah in Bahla: Eintritt ca. 2,50 Euro, Öffnungszeiten 9-16 Uhr

„Willkommen!“. In Jabrin werden wir auf Deutsch begrüßt. Die Mitarbeiterin an der Kasse erklärt uns, dass sie auf der Tourismusschule Deutsch gelernt hat und freut sich, es an uns auszuprobieren. Hier bekommen wir nun alles, was wir in Bahla nicht hatten: jede Menge Erklärungen vorab und einen Audio-Guide, der uns durch die Anlage führt. Wo Bahla in seiner Monumentalität wirkt, setzt die Festung Jabrin den Fokus auf der Anschaulichkeit. Die Räume sind nach ihren Funktionen eingerichtet und wir erfahren alles über das Leben und den Alltag in der Festung. Audienzräumen mit unterirdischen Kammern, in denen sich Soldaten versteckten, um in Notfall einzugreifen, Zellen für Gefangene, Küchenräume, all das wird anschaulich erklärt und ist zudem einmal mehr wunderschön anzusehen. Während wir auf dem Dach unseren Blick über die Umgebung schweifen lassen, geht langsam die Sonne unter. Der Innenhof wird vom warmen Schein der Lichterketten erhellt. Ich kann mich nur wiederholen: Es ist einfach beeindruckend.

Jabrin Festung: Eintritt ca. 7 Euro, Öffnungszeiten 7.30-22 Uhr

Die Festung Jabrin.
Die typische Architektur der omanischen Festungen.

Marktstadt Nizwa

Als wir in Nizwa ankommen, ist es längst dunkel. Auf dem Weg zum Parkplatz kommen wir in enge Gassen, die so schmal werden, dass wir beschließen umzukehren und unser Auto auf dem großen Parkplatz abzustellen, der laut Maps mitten im Fluss liegt. Gerade ist dieser trocken und das Flussbett dient als riesiger kostenloser Parkplatz. Unser straffer Tagesplan macht sich bemerkbar. Ich bin müde und als wir an der Unterkunft ankommen und nach mehrmaligem Klingeln noch immer keiner antwortet, bin ich auch ziemlich genervt. Irgendwann informiert ein Nachbar unseren Host und wir kommen endlich in unser Zimmer. Ich hatte ein traditionelles Lehmhaus gebucht und extra das Zimmer im oberen Stock ausgewählt. Leider gab es aber ein Missverständnis und so beziehen wir das fensterlose Zimmer im Erdgeschoss, in dem ich in der Ecke ein paar Mäusehinterlassenschaften finde. Aber egal, wir wollen erst einmal etwas essen, aber auch das gestaltet sich als irgendwie schwierig und so ist meine Laune nicht mehr die beste. Am nächsten Morgen schauen wir uns den Souk an und stöbern uns durch die Marktstände. Aber irgendwie will der Funke nicht so recht überspringen und so machen wir uns recht schnell auf den Weg zum nächsten Highlight unserer Reise, denn die Wüste ruft.

Die Gassen von Nizwa.
Nizwa

Die Ruinen von Mouz

Auf dem Weg zum Treffpunkt für unser Wüstenerlebnis haben wir noch einen Zwischenstopp eingeplant. Die Mauz Ruinen darf ich mir als Fan von Lost Places & Co natürlich nicht entgehen lassen. Als wir uns der verfallenen Altstadt nähern, begegnen wir einem Einwohner, der uns lächelnd zunickt und den schnellsten Weg in die Ruinen weist. Wir bedanken uns und streunen zwischen eingefallenen Mauern und herabgestürzten Dächern umher und versuchen bei jedem Schritt das Risiko abzuschätzen, ob der Boden unter uns hält.

Die Ruinen von Mouz.
Immer diese Lichtspiele …

Flitterwochen im Oman: Wüstencamp exklusiv

Doch wir halten uns nicht zu lange auf, denn wir fiebern unserem Treffen entgegen, auf das wir uns schon seit Wochen freuen. Schließlich ist das Wüstencamp überhaupt erst der Grund, warum wir Flitterwochen im Oman machen. Wir treffen uns mit unserem Guide in einem Büro an der Straße. Hier bekommen wir erklärt, was uns jetzt erwartet. Die Luft ist zu großen Teilen aus den Reifen gelassen und dann geht es auch schon los. Wir folgen unserem Guide, der mit seinem Jeep vorausfährt. Erst noch auf einer asphaltierten Straßen mit den ersten Sandhügeln am Horizont, dann sind wir auf einmal von Dünen umgeben. Eine breite Sandstraße führt durch die Wüste. Unser Plus steigt während wir immer tiefer in die Wüste hinein fahren. Vor einer Düne bleibt unser Guide stehen, um uns zu sagen, dass wir jetzt ordentlich, vor allem aber aber gleichmäßig Gas geben sollen. Er fährt voraus, wir folgen und kommen souverän oben an. Als die erste Anspannung nachlässt, können wir uns mehr auf das Abenteuer einlassen. Rund 30 Kilometer sind wir nun schon von der kleinen Stadt am Wüstenrand entfernt. 

Unser Auto wurde uns zwar als Allrad vermietet, aber es ist ein wenig kleiner als andere Jeeps. Und so kommen wir immer mal wieder die Grenzen des Autos und als wir die Zelte unseres Camps schon sehen und uns nur noch ein kleiner Anstieg von unserem Zeltplatz trennt, müssen wir kapitulieren. Die letzten Meter der Düne schafft unser Auto nicht, aber kein Problem: Unser Guide übernimmt das Steuer und fährt über einen anderen Weg zum finalen Parkplatz und meint dabei lachend, dass er überrascht sei, dass wir überhaupt so weit gekommen seien. Jetzt sind wir also da, an meinem Sehnsuchtsort Wüste.

Auf dem Weg in die Wüste.
Unser Wüstencamp im Oman.

Unter tausend Sternen: Flitterwochen im Oman

Ich lasse meinen Blick schweifen. Die Sonne steht schon tief am Himmel. Der Wind weht über die Sanddünen und in der Luft scheinen die Sandkörner zu flirren. Ich ziehe meine Schuhe aus und lasse den feinen Sand zwischen meinen Zehen rieseln. Wir haben uns für die Nacht in der Wüste etwas gegönnt, schließlich sind wir im Oman in den Flitterwochen und so haben wir ein Camp ganz für uns alleine. Unser Fahrer ist schon wieder auf dem Rückweg und mit uns sind jetzt nur noch zwei Mitarbeiter hier, die sich um Abendessen und Frühstück kümmern.

Wie wir es schon gewohnt sind, bekommen wir erst einmal Kaffee und Datteln, dafür setzen wir uns in ein traditionelles mit bunten Stoffen behangenes Beduinenzelt und tauschen ein paar freundliche Worte. Doch mich zieht es nach draußen. Ich will die Wüste mit allen Sinnen erfahren. Wir klettern barfuß auf Dünen, rennen die steilen Sandhügel hinunter, lassen den feinen Sand immer wieder wie Wasser durch die Finger fließen und bestaunen dann ganz andächtig, wie sich die Sonne hinter den Dünen dem Horizont nähert. Erst wird die Wüste feurig rot, dann verblasst die Farbe zu einen pastellfarbenem Rosa. Langsam lässt auch der Wind nach, der bisher ziemlich heftig über den Sand wehte.

Als die letzten Sonnenstrahlen erloschen sind, gibt es Abendessen. Wir sitzen auf den Kissen und schlemmen uns durch das vegetarische Essen. In der Zwischenzeit wurde ein Lagerfeuer für uns entfacht und so setzen wir uns mit vollen Bäuchen ans Feuer. Wir lassen den Blick von den lodernden Flammen in den klaren Nachthimmel wandern und umgekehrt. Mal reden wir über die Sternbilder, die wir erkennen und irgendwann sind wir andächtig still. Das Knacksen des Holzes ist das einzige Geräusch.

Eine Nacht in der Wüste.
Unser Essenszelt.

Wir schlafen selig in unserem Zelt, zumindest bis unser Wecker uns im Stockdunkeln aus dem Schlaf reist. Natürlich wollen wir den Sonnenaufgang sehen und machen uns um kurz nach fünf Uhr in Decken gehüllt auf den Weg nach draußen. Der erste helle Schimmer ist bereits am Himmel zu sehen und der Sand ist unter den Fußsohlen noch kalt von der Nacht. Wir sehen im Sand die Spuren von Wüstenmäusen und Käfern. Ein paar sehen aus wie von Schlagen, sicher bin ich aber nicht. Wir suchen uns den höchsten Platz auf der Düne und lassen uns vom Schauspiel der aufgehenden Sonne einlullen.

Beim Frühstück nehme wir langsam Abschied vom Camp und machen uns auf den Rückweg. Dieses Mal fahren wir ganz alleine über den Wüsten-Highway aus der Wüste heraus. Am Ende traue sogar ich mich kurz ans Steuer und das Kurven auf den sandigen Pisten macht sogar Spaß.

Wüstencamp: Desert Private Camps – Starwatching Private Camp:

Wir haben für ein Zelt mit Doppelbett und Halbpension 350 Euro plus 50 Euro für die begleitete Fahrt in die Wüste bezahlt.

Abend in Ras al Hadd.

Zwischen Schildkröten und Delfinen: Ras al Hadd

Als wir wieder auf der Straße sind und an der Küste entlang in Richtung Ras al Hadd fahren, muss ich ungläubig den Kopf schütteln. Wie abwechslungsreich kann ein Land sein? Wir sind eine gute Woche hier und waren inmitten knapp 3000 Meter hoher Berge, in stolzen Festungen, in der nahezu menschenleeren Wüste und nun sind wir am Meer, was tiefblau und fast nahtlos mit dem wolkenlosen Himmel verschwimmt. Wir haben zwei Nächte in dem kleinen Hafenstädtchen gebucht. Ras al Hadd ist unaufgeregt und lebt in erster Linie von der Fischerei. Wir kommen an unserer Unterkunft an und klingeln erst einmal Salem aus dem Bett, der gerade seinen Mittagsschlaf macht. Das Motto hier ist: Alles ganz entspannt. Als ich Salem mit Fragen löchere und unseren nächsten Schritte planen will, ist er irritiert. Wir seien doch im Urlaub. Alles der Reihe nach. „Shanti shanti“, würde man in Indien sagen. Wir spazieren also ganz in Ruhe zum Strand, wo ein Boot neben dem anderen liegt und einige Fischer gerade dabei sind, ihre Netze einzusammeln. Der Strand ist schier endlos lang und breit, doch für die Einheimischen eher Mittel zum Zweck. In der Sonne liegen, das macht man hier nicht. Wir schlendern in den Sonnenuntergang, der uns heute mit besonders intensiven Farbspielen verzaubert und kochen uns dann zurück in der Unterkunft unser Abendessen. Am nächsten Morgen treffen wir uns früh mit Salem, denn wir haben eine Delfintour bei ihm gebucht. Der Küstenabschnitt ist eigentlich eher bekannt für Schildkröten. Sie kommen hierher, um ihre Eier abzulegen und wer zu richtigen Zeit da ist, kann nachts die Schildkröten beobachten, wie sie an Land kommen oder gar den Babys beim Krabbeln ins Meer zuschauen. Achtet dabei aber unbedingt darauf, die Tiere nicht zu stören. Während wir da sind, ist laut Salem gerade keine Schildkrötensaison. Die Delfintour ist also eher Plan B.

Auf dem Weg ins Delfinabenteuer.
Nur ein Schnappschuss, aber ein Once-in-a-Lifetime-Erlebnis.

Als wir im Boot sitzen fahren wir erst einmal ein gutes Stück an der Küste entlang. Dabei sehen wir an den geschützten Strandabschnitten tiefe Schleifspuren der Schildkröten. Und plötzlich taucht auch neben unserem Boot eine riesige Schildkröte auf, um Luft zu holen. Ansonsten schippern wir schweigend über das Meer. Das Boot knallt immer wieder heftig auf die Wellen. Plötzlich zeigt Salem an den Horizont. Ich brauche etwas, aber dann erkenne ich, wie einige Delfine in die Luft springen. Es dauert nicht lange und auf einmal wimmelt es um uns herum nur so vor hüpfender Delfinen. Es sind wahrscheinlich um die hundert Tiere, darunter sogar Babys und mein Herz springt vor Freude mindesten genauso hoch wie die Meeressäuger aus dem Wasser. Was für ein Erlebnis!

Am nächsten Tag besuchen wir die Festung und sind wirklich positiv überrascht. Sie ist frisch restauriert und ein älterer Herr erklärt uns alles rund um das Bauwerk. Auf der Straße treffen wir dann zufällig unseren Host wieder und er lädt uns direkt zu seiner Familie zum Mittagessen ein. Am Ende verlassen wir das Haus wir mit einem Bauch voller Reis und ich mit Armreifen, einem Kopftuch und Beduinen-Sonnenschutz im Gesicht. Gastfreundschaft wird im Oman großgeschrieben.

Die Festung in Ras al Hadd.

Unterkunft: Salem Fish Guesthouse

Das Guesthouse ist einfach eingerichtet und versprüht Hostelflair. Man kann abends im Innenhof zusammensitzen, die Küche nutzen und Ausflüge mit Salem buchen. Wir haben für zwei Nächte 110 Euro ohne Essen gezahlt. Unsere Delfintour hat insgesamt 85 Euro gekostet.

Der Eintritt in die Festung war kostenlos.

Nostalgisches Hafenflair in Sur

Unser Weg führt uns heute noch nach Sur. Die Hafenstadt am östlichen Zipfel der Halbinsel ist berühmt für die Fatah Al Khair, die traditionellen omanischen Schiffe, die hier in der Dhow-Werft gebaut werden. Im 18. und 19. Jahrhundert sollen am Hafen von Sur mehr als 150 Schiffe pro Tag ein- und ausgefahren sein, die zwischen Indien, Südostasien, Afrika und Arabien auf den Handelsrouten unterwegs waren. Neben seiner Funktion als Hafen ist Sur berühmt für die Kunstfertigkeit der Holzschnitzer, die man zum Beispiel an den reich verzierten Holztüren einiger Häuser bewundern kann. Am Abend lassen wir uns durch den Souk treiben, bevor wir uns auf den Rückweg nach Ras al Hadd machen.

Die Werft in Sur.
Die Hafenstadt Sur.

Auf der Spur des Wassers: Wadi Shab

Von Ras al Hadd machen wir uns auf die finale Reise nach Maskat. Doch es wäre nicht der Oman, wenn wir nicht noch ein paar richtig coole Zwischenstopps auf dem Weg hätten. 

Nach Bergen, Wüste und Meer steht ein weiteres Oman-Must-do auf dem Programm: ein Wadi. Wir haben uns auch auf Empfehlung von Salem für das Wadi Shab entschieden. Zuerst bringt uns ein kleines Boot über einen Fluss, dann geht es zu Fuß durch das trockene Flussbett. Rechts und links erhoben sich die Felsen, wir folgen einem Flussbett weiter in die Schlucht hinein. Wo es sonst im Oman eher karg ist, ist die Vegetation hier üppig und grün. Schilf wächst zwischen den Kieselsteinen und Palmen stehen malerisch vor den beigen Steinwänden. Nach etwa 45 Minuten erreichen wir die Wasserbecken. Wir haben unsere Handys und Kamera im Auto gelassen, unsere Schuhe und Trinkflasche lagern wir in einer Ecke, dann geht es ins Wasser. Zuerst stapfen wir über die nassen Kiesel, hier sind Badeschuhe wirklich zu empfehlen, denn mir piepsen tun die kleinen Steine wirklich unangenehm an den Füßen. Man muss außerdem höllisch aufpassen, denn die Steine sind total rutschig. Irgendwann geht es dann nur noch schwimmend weiter. Ganz am Schluss des Wasserbecken wartet eine Höhle. Durch einen sehr schmalen Schlitz zwischen den Felsen muss man hineinschwimmen und dabei passt der Kopf gerade so durch. Wer klaustrophobisch verlangt ist, sollte es sich das zweimal überlegen. Ich hatte mir ehrlich gesagt nicht allzu viel von dem Wadi erwartet und bin dann, einmal mehr, total begeistert. Die Landschaft ist wunderschön, die Stimmung im Wadi super. Doch irgendwann geht es zurück zum Auto und dann weiter in Richtung Hauptstadt. 

Auf dem Weg nach Maskat halten wir noch kurz am Birma Sinkhole und was soll ich sagen: Ich fand es eher langweilig. Wer hier vorbei kommt und vielleicht ein Picknick machen will, kann hier ein bisschen Zeit verbringen.

Wadi Shab: Die Bootsfahrt kostet ca 2,50 Euro, Öffnungszeiten sind von 8-16 Uhr

Roadtrip im Oman: Auf nach Maskat 

Sultan-Qaboos-Moschee

Gerade als es dunkel wird, kommen wir über die Bergstraße in Muskat an. Ich bin überrascht, wie hügelig die Stadt ist. Die vielen Lichter lassen die Stadt magisch wirken. Als wir am Hotel ankommen, geht es für uns auch ziemlich direkt Bett. Für die beiden Tage in Maskat haben wir ein paar Kulturhighlights eingeplant. Ganz oben auf der Liste steht natürlich die Große Sultan-Qaboos-Moschee. Im Gegensatz zu den meisten anderen Moscheen darf die Sultan-Qaboos-Moschee auch von Nicht-Muslimen betreten werden. Täglich außer Freitag dürfen sich Besucher von 8:30 bis 11:00 Uhr umsehen. Dabei gilt eine strenge Kleidungsregel. Die Arme müssen bis zum Handgelenk, die Beine bis zum Knöchel bedeckt sein, außerdem müssen Frauen ihre Haare bedecken. Am besten ziehst du also lange, luftige Klamotten an, die nicht durchscheinen oder eng anliegen. Falls du nicht passend angezogen bist, kannst du am Eingang passende Klamotten ausleihen. Am Eingang stehen Guides bereit, die dir die Moschee zeigen möchten, außerdem gibt es Audio-Guides. Wir sind einfach alleine durch die riesige Anlage gelaufen und haben uns auf eigene Faust alles angeschaut. Die Moschee ist wirklich gigantisch groß, der glatte Mamorboden spiegelt so sehr, dass mir fast die Augen wehtun. Ich bestaune den riesigen Kornleuchter im Gebetsaal der Männer und habe ziemlich sicher noch nie einen so großen Teppich gesehen wie hier. Am besten gefallen mir die Nischen außerhalb der Haupträume mit den bunten Fliesen verschiedener Kulturräume des muslimischen Glaubens.

Sultan-Qaboos-Moschee:
Der Eintritt kostet nichts, nur wenn man Kleidung leihen muss, einen Guide oder Audio-Guide nutzt, fallen Kosten an. Die Öffnungszeiten sind täglich außer Freitag von 8:30 bis 11 Uhr.

Die Sultan-Qaboos-Moschee.

National Museum of Oman

Das National Museum of Oman haben wir eher zufällig besucht, aber es hat sich als echtes Highlight herausgestellt. Wir quatschen erst einmal mit dem jungen Mann am Ticketschalter, der sich sehr für unsere Reise interessiert und machen uns dann ans Entdecken. Was sofort auffällt: Das Museum ist modern und interaktiv ausgerichtet und behandelt die Geschichte und Kultur des Oman. Wir schauen uns Modelle der Festungen an, bewundern die Kleidung von Beduinen, bestaunen Schiffe und Nachbauten der Bienenkorbgräbern, die wir leider nicht geschafft haben, im Original anschauen konnten. Eine echte Empfehlung!

National Museum of Oman:

Öffnungszeiten sind Samstag bis Donnerstag von 10-17 Uhr, freitags von 14-18 Uhr. Der Eintritt kostet für Touristen rund 12 Euro.

Der Ausblick von der Festung in Mutrah.
Moderne und Tradition.

Mutrah Festung und Souk

Am Abend wollen wir uns natürlich den Mutrah Souk nicht entgehen lassen. Der Markt in der Hauptstadt ist der älteste Basar des Landes. Bevor wir uns ins Getümmel stürzen, haben wir noch etwas Zeit und beschließen entlang der Corniche, also der Strandpromenade zur Festung zu laufen und den Sonnenuntergang von der Burganlage anzuschauen. Die Corniche lädt heute zwischen den alten Häusern der Händler, die schon seit dem 19. Jahrhundert hier am Hafen stehen, und der riesigen Jacht des Sultans zum Flanieren ein.

Wir steigen ein paar Stufen hinauf zur Festung und haben von oben einen 360°-Blick. Die Aussicht vom Turm der Festung ist gerade jetzt beim Licht der Abendsonne magisch. Auf der einen Seite blickt man über die hügelige Landschaft und über die flachen Dächer des Stadtviertels, auf der anderen aufs Meer, wo die Jacht des Sultans neben alten Holzschiffen ankert. Ich beobachte die Männer rund Frauen in der traditionellen Kleidung, die langsam in Richtung Markt laufen und die Krähen auf den Mauern.

Als die Dunkelheit über die Stadt hereinbricht, machen wir uns auf den Weg zum Markt. Die Schiffe, die unter anderem aus Indien oder China hierher kamen, konnten unweit des Hafens ihre Ware an die Menschen bringen. Stoffe, Gewürze, Schmuck. Wir arbeiten uns durch die vielen Gassen, kaufen Weihrauch und Myrrhe zum Räuchern und ich nehme mir eine goldfarbene Kette als Erinnerung mit. Ich hätte gerne noch ein paar Kissen oder Keramik gekauft, werde heute aber irgendwie nicht fündig. Der Markt hat weniger vom klischeehaften Flair von 1001 Nacht als ich dachte. Es ist eher modern und man merkt, dass hier nicht nur die Touristen shoppen wollen, sondern vor allem die Einheimischen ihre Besorgungen machen.

Der Mutrah Souk ist von 9–13 Uhr und von 16–22 Uhr geöffnet.

Wir verlassen am nächsten Tag unser Hotel auf dem Weg zum Flughafen mit einem Gefühl der Dankbarkeit. Wir hätten uns keine schönere Reise als unsere Flitterwochen im Oman vorstellen können. Dies war sicherlich nicht unsere letzte Reise in den Oman.

Hotel in Maskat: Für unser Zimmer im Fraser Suites Muscat haben wir 220 Euro für zwei Nächte gezahlt. Das Hotel war groß, wirkte aber ein wenig unbelebt und eher wie eine Ferienwohnung.

Die alten Handelshäuser an der Corniche.
Am Abend ist es Zeit für den Marktbesuch.

Praktische Tipps Oman

Ich würde sagen, der Oman ist ein Land, das einfach zu bereisen ist. Auf relativ kleiner Fläche gibt es kontrastreiche Abenteuer zu erleben und wir waren ja nur im Norden. Da arabische Eigennamen etwa von Bergen, Festungen oder Dörfern oft unterschiedlich ins Englische und Deutsche übersetzt werden, ist die Suche nach bestimmten Orten manchmal ein bisschen verwirrend. Mit Englisch kommt man sehr gut zurecht, in touristischeren Orten wird sogar manchmal Deutsch gesprochen. Im November waren nicht sehr viele Touristen unterwegs und wenn, waren es vor allem ältere Paare, die mit dem Wohnwagen unterwegs waren oder ebenfalls einen individuellen Roadtrip gemacht haben. Ein paar Mal, zum Beispiel in Nizwa, haben wir auch Touristengruppen gesehen. Das Preisniveau ist ähnlich zu dem bei uns in Deutschland.

Beste Reisezeit

Die beste Zeit für (den Norden des) Oman ist zwischen November und April. Dann gibt es kaum Regen und bei Temperaturen von 18 bis 26 Grad Celsius ist es nicht zu heiß.

Mietwagen

Wer ins Gebirge oder selbst in die Wüste will, braucht definitiv ein Auto mit Allrad. Wir hatten ein kleineres Modell, was offiziell als AWD bezeichnet wird und damit etwas kleiner und niedriger ist als richtige 4×4. Macht euch da im Zweifelsfall bei eurem Verleih schlau. Wenn ihr nur nach Maskat und an der Küste entlang unterwegs seid, braucht ihr kein Auto mit Allrad.

Sicherheit und Oman als Frau

Ich habe die Männer im Oman als extrem höflich und unaufdringlich empfunden. Die Kriminalitätsrate ist niedrig, auch wenn die typischen Sicherheitsvorkehrungen wie überall gelten, also zum Beispiel keine Wertsachen im Auto lassen. Die Grenze zum Jemen sollte laut Auswärtigem Amt gemieden werden. Der Straßenverkehr läuft sehr geordnet ab. Vor Nachtfahrten wird aber vor allem aufgrund er freilaufenden Kamel und Ziegen abgeraten. Die Krankenhäuser genießen einen guten Ruf, sind aber kostspielig. Die Gesetzte im Oman richten sich nach dem Koran. Außerdem gibt es im Oman die Todesstrafe. Auch Homosexualität ist im Oman per Gesetz verboten und wird mit bis zu drei Jahren strafbewehrt, außerehelicher Sex ist ebenfalls verboten. Touristen sind davon aber (in der Regel) nicht betroffen.

Kleidung im Oman

Im Oman gelten bestimmte Kleiderregeln, die vor allem beim Besuch der Moschee gelten. In der Moschee müssen Arme bis zu den Handgelenken, Beine bis zu den Knöcheln und das Dekolletee bedeckt sein. Die Kleidung sollte zudem weder durchsichtig sein noch eng anliegen. Ich habe in der Regel weite Oberteile mit mindestens kurzen Ärmeln getragen und lange dünne Hosen. Oft habe ich ein Tuch oder eine dünne Strickjacke oder ein Hemd übergezogen. Auch im Wadi war ich mit T-Shirt und Hose im Wasser. 

Packliste für den Oman

Dünne, lange Kleidung, Sonnenhut, mineralische Sonnencreme, Badeschuhe und Drybag für die Wadis, feste Schuhe für Wanderungen, lokale Sim-Card.

Deutscher Führerschein im Oman

Auch wenn der deutsche Führerschein grundsätzlich für Touristen für die Anmietung eines Mietwagens ausreicht, wird ein Internationaler Führerschein empfohlen, der aber nur in Verbindung mit dem deutschen Führerschein gültig ist. Wir hatten keinen internationalen Führerschein, es wurde auch nicht danach gefragt.

Vegetarisches Essen im Oman

Da im Land extrem viele Menschen aus Indien leben, gibt es in fast allen Unterkünften indisches Essen, ein Paradies für Vegetarier. Auch sonst haben wir an Imbissen zum Beispiel Pitabrot mit Gemüse bekommen. Die omanische Küche selbst ist wie in den meisten arabischen Länden geprägt von viel gegrilltem Fleisch und Fisch und Reis gehört quasi zu jedem Essen dazu. Alkohol gibt es nur in westlichen Hotels.

Unterkünfte im Oman

Unsere Unterkünfte haben wir vorab bei Booking gebucht. Einmal haben wir auch spontan umgebucht, was kein Problem war. Die Übernachtungen haben zwischen 55 und 110 Euro gekostet, nur die Nacht in der Wüste im exklusiven Camp war mit 350 Euro pro Nacht teurer.

Landeswährung im Oman

Landeswährung ist der Rial Omani (OMR). Das Abheben von Bargeld an Geldautomaten und die Bezahlung mit Kreditkarten ist vor allem in den Städten oft möglich.

Hast du noch Fragen zum Oman? Dann ab damit in die Kommentare!

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