Gegen Motivationstiefs: Urlaub in der eigenen Stadt
Last Updated on 31. August 2021 by Julia Schattauer
In zwei Tagen muss ich einen wichtigen Text abgeben. Doch statt auf konzentriertes Arbeiten setzt mein Kopf auf Flausen. Seit drei Stunden sitze ich am Schreibtisch in meinem Zimmer, ganze drei Sätze haben es aufs virtuelle Papier geschafft, keine gute Ausbeute. Statt zu tippen, wischen meine Finger Staubkörner vom Bildschirm, statt „Anime“ (aus Recherchezwecken) tippen sie „Netflix“ in die Suchleiste. Zwei Stunden und vier Folgen „Reign“ mit Teenie-Herzschmerz später beschließe ich, für heute Feierabend zu machen. Meine Neujahrsmotivation hat sich nach einem Tag in Winterschlafmodus verwandelt, die Deadlines für meine Texte sind davon unbeeindruckt. Was ich damit sagen will: Ich bin gerade die Queen der Prokrastination, der Alpharüde unter den Faultieren und irgendwie muss ich es schaffen aus diesem Loch zu kommen.
Was gegen Schreibblockaden, Motivationstiefs und unproduktive Tage hilft? Ein Tapetenwechsel!
Ich gehe dann normalerweise in ein Cafè zum Arbeiten oder setze mich in einem Co-Working-Space. Doch wenn es gerade so gar nicht läuft, dann muss mehr her! Ein Hotelzimmer in der eigenen Stadt zum Beispiel.
Kurzerhand checke ich ins Max Brown am Ku’damm ein. Die Boutique-Hotelkette aus Amsterdam hat sich in kurzer Zeit mit ihren trendigen Vintage-Zimmern einen Namen gemacht. Jedes Foto instagramreif, Hashtag: #vintage! Das Max Brown legt auf zwei Dinge Wert: gemütliche und stylische Zimmer und hippe Social-Spaces, genau das, was ich jetzt brauche.
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Wer sich allerdings fragt, was ein Hotelzimmer an meinem Motivationstief ändern kann? Bei mir zumindest ist es so: Nicht nur der Ortswechsel hilft. Wenn ich mir nach der Arbeit eine Belohnung verspreche, bin ich auf einmal ganz brav. Ich lasse meine Faulheit im Alltagstrott der eigenen vier Wände zurück und handele mit mir folgenden Deal aus: Ich setze mich jetzt an den, im übrigen sehr hübschen, Schreibtisch in meinem Hotelzimmer, schreibe diesen einen Text fertig und dann gibt es das volle Programm an Hotelkomfort. Dinner, Bar, TV. Klingt nach einem Plan, oder?
Belohnung mit Komfort: Eine Nacht im Max Brown am Ku’damm
Und endlich: Ich klappe nach getaner Arbeit den Laptop zu und genieße meinen nun auch wohlverdienten Feierabend. Nach einer Dusche, vom Bad aus kann man direkt ins Schlafzimmer gucken, sowas wollte ich schon immer mal im Hotelzimmer, gönne ich mir ein Dinner beim Inder gegenüber, danach einen Wein an der Hotelbar. Hier werde ich auch um 20 Uhr noch mit „Guten Morgen“ begrüßt, denn das Benedict nimmt sein Motto „Frückstück den ganzen Tag“ offenbar sehr ernst.
Beim Wein gibt es ein wenig Brainstorming für die nächsten Artikel und dann geht es ab ins Zimmer: Fernsehen im XXL-Hotelbett. Die Aussicht auf einen Abend mit mittelguten Filmen, Fremdschämprogramm oder einfach nur Zappen lässt mein Herz zugegebenermaßen höher schlagen. Warum ist der Fernseher im Hotel immer so anziehend? Wieso das Bett so viel bequemer? Ein Übermaß an Kissen, kuschelige Decke, meine innere Katze schnurrt vor Entspannung.
Am nächsten Morgen fällt es mir schwer, mein Zimmer wieder zu verlassen. Die tolle Vintagetapete, das Retro-Telefon, Platenspieler, doch jeder kleine Alltagsflucht hat auch ein Ende. Ich habe mich selbst in der kurzen Zeit richtig heimisch gefühlt und ein wenig in das Zimmer verliebt. Ich habe ein wenig Herzschmerz, als müsste ich einen Freund nach einem tollen Wochenende verabschieden. Das Ende dieses Wohlfühltages zögere ich beim Frühstück im Benedict noch etwas heraus: French Toast und Milchkaffee versüßen mir den Übergang in das normale Leben.
Ein Spaziergang am Ku’damm, wo ich sonst nicht oft bin, ein wenig Shopping und Kaffekränzchen, bevor es nach Hause geht. So ein Kurzurlaub in der eigenen Stadt, steht einem „echten“ Urlaub in nichts nach. Überzeugt euch selbst davon!
Auf bald, schönes Max Brown, das nächste Motivationstief kommt bestimmt!
Transparenzhinweis: Das Max Brown hat mich auf eine Nacht eingeladen, dafür danke ich sehr herzlich, es war toll bei euch! Meine Meinung und Schilderung ist aber unbezahlbar. Ich schreibe nur das, was ich erlebt und empfunden habe.
4 Kommentare
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Sarah
Wow, das ist eine ziemlich crazy Idee 😀 Leider etwas teuer und nicht jede Stadt hat so spannende Hotels wie Berlin. Aber eindeutig mal eine andere Methode. Ich bevorzuge für solche Fälle die Uni-Bibliothek oder das Café um die Ecke…
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