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Spinnenphobie auf Reisen. Oder: Acht Beine des Grauens
Mit dem Handtuch unter dem Arm gehe ich zur Dusche. Sie befindet sich in einem kleinen Schuppen am anderen Ende des Hofes. Ich öffne die Tür, und scanne, während ich das Handtuch an den Haken hänge, den Raum. Mein Auge bleibt an einem dunkelbraunen, ledrigen Etwas hängen, gleichzeitig macht mein Herz zwei arhythmische Hüpfer, ganz so, als ob es sich auch nicht sicher wäre, ob es tatsächlich das ist, was ich befürchte: eine Spinne. Und ein ziemlich eigenartige und eklige dazu.
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Haie, Nemo und ich – voll verknallt in die malaysische Unterwasserwelt
„Traust du dich?“ – „Klar“, sage ich und klinge zuversichtlicher, als ich es bin. Wir gehen nachtschnorcheln. Zuvor haben wir zusammen ein Buch über die malaysische Unterwasserwelt durchgeblättert. Bev zeigte uns nach dem Abendessen im Mari Mari in einem Buch die häufigsten Fische. Bunt und groß und manchmal auch giftigt, wie die Steinfische zum Beispiel. Er ist Tauchlehrer und hat uns gerade zum Schnorcheln ins nächtliche Meer eingeladen. Ein verfrühtes Geschenk, in zwei Stunden habe ich Geburtstag. Ich habe etwas Muffensausen, denn ich bin keine Wasserrate, öffne unter Wasser nie meine Augen, hasse das Gefühl, wenn Wasser in die Ohren läuft, selbst in der Badewanne. Furchtbar, ich weiß. Aber vielleicht ändere…
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Wenn Reisen Angst macht – Blogparade
Ich liebe das Reisen. Je exotischer, desto besser. Reisen, das ist Abenteuer, das ist Freiheit und das ist Leben mit jeder Faser meines Körpers. Wenn ich von Vietnam erzähle oder von Indien, dann ernte ich manchmal Bewunderung, denn es erweckt den Eindruck, dass ich mutig sei. Doch, wie ihr bereits schon wisst, ich bin ein Angsthase. Ich habe Angst vor Spinnen und ganz besonders vorm Straßenverkehr. Wenn ich an die Straßen in Indien denke, dann stellen sich mir die Nackenhaare. Ich grübele zu oft, mache mir Sorgen und neige zur Melancholie. Das ist auch auf Reisen so und Reisen macht mir manchmal richtig Angst. Und das irgendwie zu recht. Ich…
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Was ein Taifun mit meinem schönsten Reisemoment zu tun hat
Sabine von Gecko Footsteps ruft in ihrer Blogparade auf, die schönsten Reisemomente zu teilen. Ihr schönster Reisemoment hat mit einer Autopanne zu tun, was sich im ersten Moment etwas eigenartig anhört. Ich kann das aber sehr gut nachvollziehen, denn auch einer meiner schönsten Reisemomente hat mit einer eigentlich unschönen Situation zu tun und klingt im ersten Moment nicht sonderlich spektakulär. Der Moment ist folgender: Wir gehen durch die Straßen von Thong Sala, der Hafenstadt von Koh Phangan und plötzlich winkt uns ein Mann herbei. Er lacht und freut sich uns zu sehen. Er schließt uns in die Arme und entschuldigt sich. Wir müssen unbedingt nächstes Jahr wieder auf die Insel,…
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Varanasi. Es geht um Leben und Tod
Es ist 5 Uhr morgens, die Sonne geht rotglühend am Horizont auf und taucht den Ganges in ein magisches Morgenlicht. Ein junger Inder schippert uns über den Fluss, vorbei an Menschen, die ihre rituelle Morgenwaschung begehen, vorbei an den brennenden Scheiterhaufen, vorbei an Arbeitern, die die Wäsche für die Hotels auf dem Waschstein bearbeiten. Es ist diese Mischung aus Beklemmung, Geschäftigkeit und Spiritualität, die Varanasi so eigen macht, so intensiv.
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Wenn der Flow fehlt. 5 Tipps, wie du auf Reisen mit Rückschlägen, Sorgen und schlechter Stimmung umgehst
Manchmal, da läuft es nicht so, wie man sich das vorgestellt hat. So ist das in der Arbeit, in der Liebe und eben auch auf Reisen. Von der Couch lassen sich die größten Abenteuer planen, die schönsten Geschichten erträumen und Pläne schmieden. Wie das Ganze dann in Malaysia, Nepal oder Mexiko aussieht, ist eine ganz andere Sache. Ich weiß noch ganz genau, wie ich mir das Leben in Goa ausgemalt habe: mit bunten Gewändern am Strand sitzend, in der Hand eine Gitarre, zusammen mit Leuten, deren Geschichten mein Herz berühren. Ich war so von meinen Vorstellungen beeinflusst, dass ich in Indien schließlich ganz ungeduldig war und verkrampft, weil nicht alles…
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Wenn Ängste das Leben bestimmen. Interview mit Mischa Miltenberger von Adios Angst
In meinen letzten Posts ging es immer wieder um das Thema Angst. Wie sie mich beeinflusst, fordert und wie ich sie immer wieder überwinden kann. Es hat lange gedauert mir meine Ängste einzugestehen und Wege zu finden, mit ihnen umzugehen. Wenn es einen Blog zum Thema Angst gibt, den ihr unbedingt lesen solltet, dann ist es Adios Angst – Bonjour Leben. Mischa schreibt über den Punkt in seinem Leben, an dem klar war, so kann es nicht weitergehen. Er teilt seine Erfahrungen auf eine ganz besondere Art: offen, ehrlich und mutig. Ich habe mit Mischa gesprochen, ihn nach seinen Einschätzungen und Erlebnissen befragt und ihm außerdem ein paar Tipps und…
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…damit sich meine Ängste in Geschichten verwandeln
Es ist drei Uhr in der Nacht und wir sitzen im Badezimmer unseres Bungalows. Auf der anderen Seite der Badezimmertür lauert eine Monsterspinne mit beigefarbenem Fell. Doch sie ist nicht der Grund, warum wir die Nacht im Badezimmer verbringen, sondern der Taifun, der über das nicht gerade stabil wirkende Wellblechdach hinwegfegt. Der Sturm bringt die Wände zum Wackeln, Kokosnüsse fallen auf das Dach und wir suchen im einzig gemauerten Raum etwas Deckung. Wir haben Angst. Angst davor, dass die Hütte wegfliegt, Palmen oder Kokosnüsse durch das Wellblech krachen und uns erschlagen. Die Taifungeschichte ist damit lange nicht zu Ende erzählt und ich berichte euch schon bald ausführlicher davon. Auch vom…
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Was Indien bei mir hinterlassen hat, gleicht einer Narbe
„Schön war es, aber auch anstrengend“, meine Antwort auf die Frage, wie es in Indien war, fühlt sich an wie eine Lüge. Zuzugeben, dass es die schwierigste Zeit meines Lebens war, das schaffe ich nicht. Ich würde mir schwach vorkommen und müsste sagen, dass ich nie wieder nach Indien will. Aber das wäre genauso gelogen.