Buchtipp: Backpacking in Pakistan
Last Updated on 12. Mai 2021 by Julia Schattauer
In Corona-Zeiten über Reisen zu lesen, ist so eine Sache. Gerade jetzt, wo jeder Ort der Erde noch weiter weg als sonst zu sein scheint, buchstäblich unerreichbar, kann das Lesen über Abenteuer eine willkommene Abwechslung vom Alltag zuhause sein oder ganz schön schlimmes Fernweh auslösen. Ich schwanke bei meiner Pakistanlektüre immer hin und her. Mal lässt mich das Lesen über wilde Taxifahrten, Selfie-Ekstasen & Co so herrlich leicht fühlen, mal spannt mir beim innerlichen Schlendern über Märkte und durch Moscheen ganz doll die Brust und ein dicker Kloß macht sich in der Halsgegend breit.
Ich kannte ein paar Passagen schon von den Livelesungen von Anne und Clemens bei Instagram und fand schon da die geschilderten Szenen wunderbar skurril. Doch kaum habe ich mit der ersten Seite angefangen, bin ich gefühlt mittendrin in einem Land, das so viel Erinnerungen an unsere Indienreise weckt. Ich fiebere an allen Grenzposten mit, habe den oft strengen Geruch von Schweiß und Käsefüßen in der Nase aber auch von Curry und heißem Chai. Ich bewundere den Mut der beiden, denke oft „das ist jetzt aber schon mutig“ und ertappe mich immer wieder bei dem Gedanken, dass ich den Mut nicht gehabt hätte.
Vom Abenteuer abseits der Bucketlist
Was mir bei „Backpacking in Pakistan“ ein bisschen hart bewusst wird, ist, dass mir irgendwie ich ein bisschen meinen Abenteuergeist abhanden gekommen scheint. Mir wird bewusst, wie oft wir bei den letzten Reisen den bequemen statt dem interessanten Weg gewählt haben. Zu anstrengend, zu lange, zu unbequem. Doch wo ich bei meinen ersten Reiseabenteuer noch so einige lustige, spannende, manchmal auch negative Geschichten mitbrachte, sind die letzten von einer Aneinanderreihung einzelner netter Orte geprägt. Die unvorhersehbaren Anekdoten fehlen. Was Anne und Clemens mit ihren so wunderschön in Worte gefassten Erzählungen in mir ausgelöst haben, ist das Hinterfragen meiner Reisegewohnheiten.
Warum suchen wir uns Orte aus und was will ich erleben? Ein Selfie-Spot nach dem anderen, der fotogene Kaffee im Hipstercafé, der proppenvolle Affenwald, ein Ort nach dem anderen von der Liste abhaken? Ich habe gerade wieder so wahnsinnig Lust, mehr zu erleben, und auch wieder an meine Grenzen und darüber hinaus zu kommen. Denn meist es doch genau das, was uns prägt: Der Moment, wenn wir uns alle Skepsis zum Trotz auf ein Gespräch einlassen, aus dem eine wundervolle Begegnung wird. Einen Ort entdecken, den wir nicht schon in 1000 Varianten digital gesehen haben. Wo man trotz aller Sprachbarrieren ein paar Nettigkeiten wechselt. Das fehlt mir. Ich weiß nicht, wann wir wieder nach Asien können. Pakistan muss wohl erst einmal warten. Aber dieses Reisegefühl, die Neugierde, Offenheit und den Mumm, auch mal die Regeln ein wenig auszudehnen, davon will ich mir eine Scheibe abschneiden und dieses Gefühl kann man zum Glück überall mit hinnehmen.
Gewinnspiel *beendet*
Wer von euch jetzt zumindest gerne im Geiste nach Pakistan reisen will, der kann ein Exemplar von „Backpacking in Pakistan. Unsere Reise durch ein verborgenes Land“ gewinnen. Hüpft dafür einfach einmal rüber zu Instagram und kommentiert dort unter dem Post: Was war deine bisher größte Reiseabenteuer? Wer hier zusätzlich einen Kommentar hinterlässt, kommt doppelt in den Lostopf.
Das Gewinnspiel endet am Mittwoch, 29.4.2020 um 18 Uhr. Der Gewinner wird per Los ermittelt. Teilnahme ab 18.
Das Buch wurde mit freundlicherweise von Conbook zur Verfügung gestellt, vielen Dank!