Fort Edge Resort in Sri Lanka: Oase abseits des Trubels
Last Updated on 23. März 2023 by Julia Schattauer
Inhalt
Last Updated on 23. März 2023 by Julia Schattauer
Das Tuk-Tuk bahnt sich knatternd seinen Weg über leicht ausgespülte Wege. Wir weichen mit gekonnten Manövern ein paar tieferen Schlaglöchern aus. Rings um uns sind Reisfelder, auf denen vereinzelt Bauern und Bäuerinnen gebückt ein paar Halme aus dem Boden zupfen. Sie schauen neugierig auf, zu oft verirren sich hier keine Touristen hin. Eine Kuh beobachtet uns kauend. Vom quirligen Städtchen Unawatuna keine Spur mehr.
„Fort Edge„, das Schild zeigt nach links und eine letzte steile Auffahrt trennt mich von meiner Unterkunft für die nächsten beiden Tage. „This is where you stay?“, fragt mich der Fahrer mit großen Augen. Und tatsächlich: Der Anblick ist gewaltig und ein wenig einschüchternd. Zwei Villen, mehrere kleine Häuschen und dazwischen ein kobaltblauer Pool. Schöner hätte ich es mir nicht ausmalen können.
Modern und gemütlich: Das Fort Edge Resort
Der Manager des Fort Edge Ressorts begrüßt mich und zeigt mir mein Zimmer. Es ist in einem der kleineren weißen Häuser mit zwei Zimmern. Meines verfügt gleich über drei Betten und ein nagelneues Badezimmer mit Regendusche. Die komplette vordere Front besteht aus Glasscheiben, die man mit Jalousien verdunkeln kann. Ich stelle schnell meine Sachen ab und folge ihm durch die Anlage. Die Rezeption befindet sich gleich gegenüber. Wir folgen dem geschwungenen Weg und betreten die Lobby. Auch hier dominieren Glas und eine offene Bauweise. Was mir am besten gefällt, ist der Baum, der in der Mitte nach oben über das Dach wächst. Das Haus wurde extra um den Baum herumgebaut, wird mir der Besitzer später noch erklären. Über eine Treppe geht es auf die Dachterrasse, die zu einer gemütlichen Lounge hergerichtet wurde. Bodenkissen, Hängesessel – hier kann man es sich gemütlich machen.
Das Restaurant befindet sich in der großen Villa an der Stirnseite des Pools. Der untere Teil ist nach vorne offen und so sitzt man beim Frühstück und beim Abendessen immer an der frischen Luft. Ich darf einem Blick in die geräumige Küche werfen und dann im ersten Stock kurz in die Suite schauen. Ich sehe ein riesiges Wohnzimmer, die große Fensterfront in Richtung Pool gewährt einen tollen Ausblick. Ein Stockwerk höher und schon bin ich auf der Dachterrasse. Von hier oben präsentiert sich der wahre Schatz der Anlage: Der Blick über Reisfelder, Palmen und Mangobäume. In der Ferne sieht man die Stupa des nahegelegenen Tempels.
Es ist einfach atemberaubend und ich atme nach all den straßennahen Unterkünften so viel reine Luft wie möglich in meine Lungen. Noch ist es hier oben leer aber bald soll hier entweder eine weitere Suite oder eine möblierte Dachterrasse mit Bar für alle Gäste entstehen. Das erzählt mir der Besitzer beim Abendessen.
Essen, essen und nochmal essen
Der Besitzer hat mich für zwei Nächte in sein Ressort eingeladen. Beim Abendessen weiht er mich in seine weiteren Pläne ein. Gerade baut er an einer Villa für Langzeitgäste. Das Erdgeschoss mit offener Küche ist bereits fertig, nun folgt das Obergeschoss. In der nächsten zeit sollen noch weitere Unterkünfte fertiggestellt werden. Die Visionen sind groß, doch die Anlage zeugt davon, dass es Asantha ernst meint. Alles hier ist nach seinen Plänen und Ideen entstanden.
Um die zwei großen Bäume zu retten, plante er sie kurzerhand mit in Baupläne ein. Während er mir von seinen Ideen und Überzeugungen erzählt, essen wir das beste und reichhaltigste Abendessen meiner bisherigen Reise. Geröstete, noch warme Cashewnüsse mit Koriander, gedünstetes Gemüse und Rotty schmecken so lecker, dass ich mit Freude zulange. Ich esse mindestens drei volle Teller und lehne mich gerade gesättigt in meinen Sessel zurück, als mich der Kellner fragt, wann die Hauptspeise gereicht werden soll. Ich stutze, all das Essen war erst die Vorspeise, nun folgt Gemüsecurry, das man mit kleingezupften Rotty mit der Hand vermischt und mit einem gekonnten Happs in den Mund manövriert. Und, das das alles noch nicht reicht, gibt es zum Nachtisch noch gebackene Banane mit Eis.
Asantha legt Wert auf einheimisches Essen. Er will hier zeigen, was es kulinarisch in Sri Lanka zu entdecken gibt. Er will mehr als English Breakfast und mittelmäßige Pizza. Für sein Fisch-Curry sei er berühmt, dafür greift er gerne selbst zum Kochlöffel. Als ich ihm vorab eröffne, dass ich Vegetarierin bin, ist die Enttäuschung groß, doch ich verspreche ihm, sein Fisch-Curry auf jeden Fall zu erwähnen. Doch auch als Vegetarier muss man sich nicht mit weniger zufrieden geben, das konnte er mir beim Abendessen beweisen. Ziemlich satt falle ich in eines meiner drei Betten und schlafe wie ein Baby.
Am nächsten Morgen ist im Restaurant schon ein Tisch für mich gedeckt und so mache ich weiter, wie ich am Tag zuvor aufgehört hatte: Mit Essen. Ich bekomme ein typisch sri-lankisches Frühstück. Es gibt Stringhopper, die aus Reismehl bestehen und durch ein Sieb gepresst in kochendes Wasser gegeben werden. Heraus kommen dünne Reisnudeln, die als kleines Nest serviert werden. Dazu gibt es Dhal und Kokos-Sambol aus Chili und Kokos- Außerdem Curry, Ei und Früchte. Und natürlich darf die große Kann Kaffee nicht fehlen.
Nach so viel Essen brauche ich endlich Bewegung. Ich drehe gerade ein paar Runden, als ich eine deutsche junge Mutter kennenlerne, die mit ihrem neun Monate alten Sohn hier ist. Sie besucht eine Freundin, die die Hälfte des Jahres in Unawatuna lebt. Wir kommen ins Gespräch und weil der Kleine so sehnsüchtig zum Pool schaut, nehme ich ihn unter die Arme und wir plantschen gemeinsam ein wenig im Wasser.
Eine Auszeit vom Reisen
Die zwei Tage, die ich im Fort Edge Resort verbringe vergehen gleichzeitig langsam und schnell. Hier genieße ich die Ruhe, die Natur, den Blick in die Ferne, die frische Luft. Mein Tag besteht aus dem Wechsel vom Pool zur Poolliege. Ich lese, sitze in der Lounge, plantsche mit dem Kleinen, quatsche oder sitze auf meiner Terrasse. Für mich ist das Resort der perfekte Ort, um zwei, drei Tage die Seele baumeln zu lassen, sich ein wenig vom Reisen zu erholen. Für Pärchen ist es der perfekte Ort für ein paar ruhige und romantische Tage mit Komfort. Familien oder Alleinreisende mit Kindern können hier abseits der Straße und der Meeresströmung ihre Kleinen spielen lassen und entspannen. Auch Yogagruppen kommen regelmäßig hierher, um inmitten der Natur ihren Sonnengruß zu zelebrieren. Die Anlage ist sauber, der Service nett und aufmerksam, das Essen grandios.
Wer zum Strand, ins Dorf oder ins nahegelegene Galle will, kann das in nur wenigen Minuten mit dem Tuk-Tuk machen. Wer braucht da noch Strandlage? In Sri lanka habe ich sowieso gelernt, dass die Unterkünfte abseits vom Strand fast immer die schöneren sind.
Im Vergleich zu Anlagen mit ähnlichem Komfort, die gerne mal zwischen 100-200 Euro pro Nacht nehmen, sind die Zimmer mit um die 25 Euro hier sehr günstig. Am besten nimmst du direkt Kontakt mit dem Management auf, um ein besseres Angebot zu bekommen, als über Booking oder ähnliche Seiten. Gerade bei längeren Aufenthalten bekommt man gerne einen Rabatt.
Noch ein kleiner Tipp für die Anreise: Unbedingt die genaue Adresse und Telefonnummer aufschreiben! Nicht alle Fahrer finden das Resort auf Anhieb und irren dann länger in der Gegend herum.
Buchen kannst du ganz einfach über Booking.
Wie schon erwähnt, hat mich der Besitzer für zwei Tage in seine Anlage eingeladen. Meine Meinung lasse ich dadurch nicht beeinflussen. Ich schreibe nur Dinge, zu denen ich stehe und so empfinde.
Fort Edge Resort
Sri Gunarathana Road, Wanchawala, Kalahe,
Unawatuna 80000, Sri Lanka