Hansestadt Lübeck: Sehenswürdigkeiten zwischen Marzipan und Holstentor
Last Updated on 9. März 2023 by Julia Schattauer
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Last Updated on 9. März 2023 by Julia Schattauer
Eigentlich wollte ich einfach nur ans Meer, wieso der Abstecher nach Lübeck aber dennoch eine richtig gute Idee war, das kannst du hier lesen.
Marzipanstadt
Ganz ehrlich, ich Bein kein großer Freund von Marzipan. Aber die süße Zuckermasse gehört zu Lübeck einfach dazu. Wieso? Gute Frage. Dazu reisen wir kurzerhand zurück ins Jahr 1407. In diesem Jahr standen nämlich die Kornspeicher der Stadt leer und die Bevölkerung bekam dies deutlich zu spüren. Hunger drohte und so kam, so zumindest die Legende, der Senat auf die Idee, das Brot statt aus Mehl aus Zucker und Mandeln zu backen. Ob diese Geschichte so wahr ist … wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlicher ist es, dass die Erfindung des Marzipans wohl eher Bäcker aus Persien zuzuschreiben ist und die süße Leckerei über Handelsrouten den Weg in die Hansestadt fand. Und das übrigens nicht als Nascherei, sondern als Medizin für Magen und Darm. Später kam der Adel, ab dem 19. Jahrhundert auch das Bürgertum in den Genuss des Marzipans.
Wer auf den Spuren des Marzipans wandeln will, macht das am besten im Traditionsunternehmen Niederegger. In Unternehmenssitz und hauseigenen Marzipan-Museum gibt es mehr zur Firmengeschichte und Marzipanproduktion zu erfahren. Dann darf natürlich auch probiert werden — am besten das Stück Marzipantorte im Café des Stammhauses in der Breiten Straße.
Lübecks Sehenswürdigkeiten in der Altstadt
Die Altstadt Lübecks ist übersichtlich, schließlich liegt der mittelalterliche Stadtkern mit den sieben Kirchtürmen auf einer Insel, die von Trave und dem Elbe-Lübeck-Kanal umspült wird. Somit sind auch fast alle Sehenswürdigkeiten Lübecks nicht weit voneinander entfernt. Das Holstentor, das in die Altstadt führt, ist das mit Abstand berühmteste Gebäude der Stadt. Wo früher der Zugang zur Stadt reguliert wurde, ist heute noch eine Folterkammer zu sehen. Warum auch nicht. In direkter Nachbarschaft steht dann das alte Rathaus, des mit der typisch hanseatischen Backsteingotik beeindruckt. Den Rest des Weges folge ich dem Prinzip: Einfach der Nase nach. Ich stiefele über die mit Kopfstein gepflasterten Gassen und verirre mich in den Hinterhöfen. Diese sind übrigens ganz typisch für Lübeck. Zur Blüte der Hansezeit herrschte hier ein richtiger Bau-Boom und so musste man jeden Zentimeter Platz gut nutzen. Zwischen den Häusern standen in Gängen und Höfen kleine Häuschen, von denen heute noch etwa die Hälfte stehen, etwa im Füchtingshof, im Glandorps Hof an der Glockengießerstraße oder am Engelswisch und an der Engelsgrube. Die Ganghäuschen gehören heute übrigens zum Weltkulturerbe.
Europäisches Hansemuseum
Ich liebe Museen sowieso, aber in Lübeck war ich vom Europäischen Hansemusuem richtig geflasht. Das Museum ist so interaktiv und kurzweilig umgesetzt, dass man anfassen, riechen und sogar anprobieren darf. Und ganz nebenbei gehört zum Museum noch eine komplette Klosteranlage, die man auch besichtigen kann. Für mich definitiv viel mehr als eine Schietwetteralternative.
Kulinarisch
Tipp für Kaffee-Fans: Richtig leckeren Kaffee gibt es in der Neuen Rösterei in der Wahmstraße. Für das Abendessen oder zumindest ein Getränk solltest du unbedingt einen Besuch in der Schiffergesellschaft einplanen. An der Decke der Wirtschaft hängen Schiffe, auf dem Teller landen traditionelle Gerichte und so wirst du direkt zurück in die Hansezeit versetzt.
Tipp: Gewölbeführung Marienkirche
Leider hat es bei mir nicht geklappt, aber was ich total gerne gemacht hätte, ist eine Gewölbe- und Turmführung in der Marienkirche, die dich hoch ins Dach des Gotteshauses bringt. Karten gibt es am Kiosk in der Kirche.
Stadt am Meer
Ich habe Lübeck im Rahmen meines Urlaubs am Timmendorferstrand besucht. Denn mit dem Zug kannst du in weniger als einer halben Stunde von der Stadt ans Meer, zum Beispiel nach Travemünde oder Timmendorfstrand. Perfekt, oder?