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Eine Nacht in der Transsibirischen Eisenbahn: Das Schlafwagenhotel im Bahnhof Rehagen

Last Updated on 10. März 2023 by Julia Schattauer

Last Updated on 10. März 2023 by Julia Schattauer

Mit den Öffentlichen nach Brandenburg, das fühlt sich ein wenig nach Abenteuer an. Der Regionalexpress bringt dich rasch in die richtige Richtung, der Bus fährt dann allerdings höchstens einmal die Stunde. Als ich am Bahnhof Zossen auf den Bus warte, beneide ich das Pärchen, das die Räder mitgenommen hat doch sehr.

Immerhin: Beim Bus selbst kann man nichts falsch machen. Er fährt vom Bahnhof Zossen zum Bahnhof Zossen. Mal in einer kleinen Runde, mal in einer größeren. 40 Minuten bis zur Rehagener Chausseestraße, mit dem Auto würde man etwas mehr als 10 brauchen.

Aber egal, ich habe alle Zeit der Welt. Von der Bushaltestelle sind es nur wenigen Minuten zu Fuß bis zum Bahnhof Rehagen. Der Straßenrand wird noch von russischen Kaserne gesäumt. Bald sollen die verlassenen Ruinen abgerissen werden.

Stellt euch das Rauschen des Windes in den Sonnensegeln vor.

Einiges los in Rehagen: Von Übernachtungsgästen und George Clooney

Am Eingang des Bahnhofsgebäudes begrüßt Christophe Boyer, der Besitzer vom Schlafwagenhotel, gerade das Radler-Pärchen. Viel schneller waren sie also auch nicht. Gleichzeitig fahren zwei Autos an, die enttäuscht zu hören bekommen, dass das Restaurant heute geschlossen ist.

Der Bahnhof Rehagen hat sich herumgesprochen. Wegen der guten französischen Küche, wegen der originalen Wagons der Transsibirischen Eisenbahn, die man zum Übernachten mieten kann, und spätestens seit George Clooney hier Szenen für den Film „Monuments Men“ drehte.

Für die Dreharbeiten wurde Rehagen in den Pariser Vorort Le Bourget verwandelt. Irgendwie passend für diesen frankophilen Ort. Schließlich haben sich Franzose Christophe und seine Frau Manja in Frankreich kennengelernt. Der Name ist auf einer alten Brücke auf dem Bahnhofgelände noch heute zu lesen. Das Foto davon ist wohl das meistgeschossene der Umgebung.

Clooney, so erzählt mir Christophe später, sei sehr freundlich und professionell gewesen. Als Groupie wollte er aber nicht erscheinen und beobachtete das Treiben diskret aus der Distanz.

Auf Zeitreise mit Reiseträumen

Im roten Wagen durfte ich schlafen.

Christophe bringt uns zu unseren Unterkünften für die Nacht. Denn wir alle begeben uns heute auf eine Zeitreise. Auf der anderen Seite des Bahnhofs stehen auf stillgelegten Gleisen die Züge. Es sind originale Wagen der Transsibirischen Eisenbahn, die in der DDR kurz vor der Wende gebaut wurden. Auf sind sie allerdings nie gegangen Reisen.

Ich gehe die Treppen zu meinem Abteil hoch. Ich schlafe im roten Wagon, der als Speisewagen gebaut wurde. Ich betrete den Zug und sehe, dass das Bad zum Glück nicht viel mit den üblichen Zugtoiletten gemein hat und sogar eine Dusche auf kleinem Raum bietet. Das Zimmer ist mit braunen Holzmöbeln ausgestattet, die Wände sind dunkelgrün verkleidet. Ich bin sofort bezaubert vom nostalgischen Charme und freue mich darauf, hier zu schlafen.

Ich weiß nicht so recht, was ich alles in Rehagen und Umgebung machen will. Draisine fahren? Schließlich verkehrt hier die Draisine der Erlebnisbahn. Den nahen Reiterhof besuchen? Zum Mellensee spazieren? Der Wetterbericht verspricht für die kommende Tage keine besonders schönen Herbsttage und so habe ich genügend Lesestoff und Arbeit eingepackt, um mich auch bei schlechtem Wetter beschäftigen zu können.

Allerdings merke ich schnell, dass das WLAN nicht ganz arbeitstauglich ist. Ich verschicke ein paar E-Mails vom Bahnhofsgebäude aus und lege das Thema „Arbeit“ ad acta. Stattdessen schnappe ich meine Kamera und nutze das noch schöne Wetter für Fotos. Die Sonne scheint warm und golden über die Bäume.

Nicht das klassische Foto von Le Bourget, aber man kann es erkennen!

Nach der Erkundung der näheren Umgebung zieht es mich zurück in meinen Wagen. Ich liebe das Licht, das so warm durch die geöffneten Fenster scheint. Ich höre nichts außer das Rauschen des Windes und ich schaue so aus dem Fenster, als würde ich die vorbeirauschende Landschaft betrachten.

Der Wind lässt die Sonnensegel auf der Terrasse des Bahnhofs kräftig flattern und ich schaue einfach nur zu und hänge meinen Gedanken nach. Aus dem Fenster zur anderen Seite sehe ich nichts als Bäume. Das Laub ist bunt gefärbt und raschelt und ich bin ganz entzückt von der Natur um mich herum. Ich mache es mir mit Knabberzeug im Bett gemütlich, denn heute hat ja des Restaurant geschlossen, und lese ein paar Seiten.

Es ist schon zu spät, um auf größere Spaziertour zu gehen und ich bin ehrlich: Ich verbringe den restlichen Tag mit Faulenzen und lasse mich sogar dazu verleiten, ein bisschen sinnlos durch die Programme zu zappen. Aller guten Vorsätze zum Trotz tue ich einfach nichts und genieße es. In der Nacht träume ich ein wirr vom Reisen. Es ist wohl der Charme des Wagons, der sich in meine Träume geschlichen hat.

Alt und neu: Herzblut in alten Gemäuern

Am nächsten Morgen gehe ich gut ausgeschlafen zum Frühstücken ins Bahnhofsgebäude. Ich bekomme eine leckere französische Käseauswahl mit fantastisch gereiftem Käse, hausgebackenem Brot und Kaffee. Danach zeigt mir Christophe das ganze Anwesen. Ich bin schon im Treppenhaus auf dem Weg ins Obergeschoss hin und weg: Ich liebe diesen rohen Charme unrenovierter Treppenhäuser.

Als wir die Tür zum Zimmer öffnen, verknalle ich mich auf den ersten Blick. Das Fenster des ehemaligen Ticketschalter wurde hier als Trennwand von Schlafzimmer zu Badezimmer umfunktioniert. Das Bad selbst ist modern. Die Wand hinterm Bett, bei der man teilweise die Backsteine erkennen kann, ist in kräftigem Orange gestrichen, genau meine Farbe.

Das Zimmer mit dem Ticketschalter

Ich dachte, es geht nicht schöner, doch im nächsten Zimmer erwarten mich eine freistehende Badewanne, plüschige Cocktailsessel und Schiebetüren zum Bad, für die die Inhaber extra nach Frankreich gefahren sind. Der Mix aus Industrial-Style, originalen Einzelstücken und Gemütlichkeit ist grandios. Wir gehen zurück ins Erdgeschoss.

Der Saal wird für Veranstaltungen, beim Brunch und für Tanzkurse, die die Hausherrn hier anbieten, genutzt. Gerade ist hier die Ausstellung von Fotograf Martin Popp zu sehen. Die Bilder, die auch im kleinen Restaurant hängen, sind wirklich toll!

Spätestens in den beiden Ferienwohnungen wäre ich bereit, den Mietvertrag zu unterschreiben. Metallstühle, die alte massive Holztreppe zum damaligen Klo, wo heute die Dusche untergebracht ist, eingebaute Gleisteile – hier sieht man nicht nur, dass Christophe und Manja ein Händchen für Design haben, man erkennt auch das Herzblut, das in jedem Detail steckt.

Wie toll ist diese Treppe in einer der Ferienwohnungen bitte?

Dieser Mix aus Alt und Neu durchzieht das ganze Anwesen: Die Architektur, der Einrichtungsstil, die Küche und auch die Tatsache, dass sie als Zugezogene etwas Neues in einem historischen Gebäude wagen.

Dann darf ich auch einen Blick in die anderen Züge werfen. In den Abteilen im grünen Zug kann man vieles aus dem Originalzustand sehen. Die Klappbetten, in denen die Kinder gerne schlafen, das originale Bad, die Farben – hier hat man 100% Retro-Zugfeeling. Die „Kanonenbüchse“ aus den 20er-Jahren wird gerade umgebaut. Hier stellt sich Christophe einen Westernstil vor. Man kann ja auch einmal etwas wagen!

Ich frage ihn, was er tut, wenn mal alles fertig ist, denn ich merke, wie sehr im das Umbauen und Ideenentwickeln Spaß macht. „So schnell wird das nicht geschehen“, erwidert er. „Wir haben ja noch das Dachgeschoss, den Lokschuppen und und und“. Auch in den Zügen plant er bereits neue Renovierungsarbeiten: Ein neuer Teppich, der Boden in der Dusche, all das will noch gemacht werden.

Das ganze Projekt nahm 2010 seinen Lauf. Da kauften die Boyers den Bahnhof. Sie waren auf der Suche nach einem großen Objekt mit Charme, um dort zu leben, ein Restaurant zu eröffnen und Schlafgelegenheiten anzubieten. Möglichst alleinstehend sollte es sein, damit Lärm bei Events nicht zum Problem wird und nicht weit weg von Berlin.

Es musste nicht zwingend ein Bahnhof sein, doch als das Ehepaar das Gebäude besichtigte, machte es Klick. Sie restaurierten und eröffneten schließlich 2015. Das ganze Projekt ist ein Prozess. Die Schlafwagons waren nicht geplant, aber als sie diese 2016 zum Kauf angeboten bekamen, schlugen sie zu. Eine runde Sache.

Retro-Charme hoch 10000.
Meins.

Erstklassige Küche in Wohnzimmeratmosphäre

Ich habe mich für das Abendessen angemeldet und schon beim Frühstück erklärt, dass ich mit meinem Vegetarierdasein und meiner Zwiebelphobie nicht ganz unkompliziert bin. Kein Problem sagt Manja. Nicht nur, dass die meisten Gerichte an meinem Geschmack angepasst werden könnten, die Parmigiana ist so wie sie auf der Karte steht, wie für mich gemacht.

Das Restaurant beschränkt sich auf eine kleine wöchentlich wechselnde Karte auf der man Menüs mit Fleisch, Fisch oder vegetarisch bestellen kann. Auch hier ist man hier flexibel. Zwei Vorspeisen statt Hauptspeise oder auch nur Hauptspeise? Auch machbar. Zudem gibt es eine kleine feste Karte mit Galettes und Flammkuchen.

Die etwas gehobeneren Preise sorgten für gewisse Erwartungen und ich war nicht sicher, ob eine schlichter Auberginenauflauf diese erfüllen kann. Doch ich esse die Parmigiana mit Genuss und trinke dazu einen Bordeaux, der mir richtig gut schmeckt. Ich lasse mich von der Dessert-Trilogie überraschen. Ich verputze meine Crème brûlée, mein Vanilleeis mit Amarenakirsche und mein Schokomousse bis auf das letzte bisschen. Wäre ich alleine, würde ich die Gläser auslecken.

Ich kann mir vorstellen, dass hier, wo zum Beispiel der Waldkater in der Nähe mit Schnitzeln lockt, das Restaurant im Bahnhof Rehagen bei Anwohnern vielleicht auf Skepsis stößt. Doch an diesem frühen Donnerstagabend sind einige Gäste da. Christophe erzählt, dass vor allem der regelmäßige Brunch sehr gut angenommen wird. Dann reicht der Platz im kleinen Restaurant nicht mehr und der Eventraum muss herhalten. Auch für Hochzeiten wir der Bahnhof gerne gebucht. Es gibt viele Liebhaber, die sich in diesen besonderen Ort verliebt haben.

Es gibt hier im Bahnhof Rehagen kein steriles, minimalistisches Ambiente, wie in vielen anderen gehobeneren Restaurants. Bei Manja und Christophe geht es familiär zu. Man merkt, dass der Bahnhof auch ein Zuhause ist. Und so soll es nach der Vorstellung der Besitzer auch sein. Ein Wohnzimmer bei Freunden, wo die Malsachen der Tochter liegen, wo gelacht wird und man ins Gespräch kommt – und das ist schön so.

Satt und glückselig gehe ich in den Wagen und schlafe in dieser Nacht besonders gut. Ich wache mit der Lust auf Zuglektüre auf und lasse mir noch einmal das Frühstück, was es heute als Buffet gibt, schmecken. Dieses Mal sind es besonders die fruchtigen Marmeladen, die es mir angetan haben.

Als ich mich auf den Rückweg nach Berlin mache, vibriert mein Handy und ich bekomme dank wieder stabilem mobilem Internet einen Batzen Nachrichten auf einmal. Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freue oder nicht.

Was für ein Sofa!

Ein schlechtes Gewissen habe ich ob meiner Faulheit ja schon. Aber ich komme wieder: Schließlich bin ich dem Mellensee, dem Reiterhof und auch der verbotene Stadt Wünsdorf noch einen Besuch schuldig.

Auf der Homepage, die leider nicht immer auf dem neuesten Stand ist, könnt ihr die Infos zur Übernachtung entnehmen. Für alle weiteren Fragen, ruft einfach an!

Auch andere Blogger waren schon in Rehagen. Inka fand die nostalgische Atmosphäre auch schön, und Laura , Kerstin und Nina waren nicht ganz so faul wie ich und haben ein paar Tipps.

*Offenlegung: Die zwei Übernachtungen waren eine Einladung, das Essen habe ich selbst bezahlt.

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