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Asien,  Kolumnen,  Malaysia,  Reisegeschichten,  Reisen

Vom Reisen und der Muße: Warum das Verwerfen von Reiseplänen manchmal genau das Richtige ist.

Last Updated on 12. Mai 2021 by Julia Schattauer

DSC_0390Prüfend halte ich die Schnur um mein Handgelenk, noch drei vier Maschen, dann ist das Bändchen lange genug, damit es locker um meinen Arm passt. Ich befestige die letzte Muschel, die ich eben noch am Strand gesammelt habe am Ende des Armbändchens, fertig.

Schon den ganzen Tag sitzen Manu und ich auf der kleinen Veranda vor unserem Bungalow, der den kuriosen Namen „Gertrude Hughes“ trägt. Ich bastele ein Armbändchen nach dem anderen, Manu baut an einem kleinen Häuschen.

Es sind diese Stunden, gefüllt mit Kontemplation, die die Auszeit vom Alltag ausmachen. Stundenlang nutzlose aber entzückende Kleinigkeiten werkeln, unter Palmen, kilometerweit entfernt von Autos und  mit einem Kopf, so federleicht wie die Wölkchen am strahlend blauen Himmel – das ist der Luxus dieser Tage.

Entspannung, ein Hauptmotiv aller Urlauber, ist etwas, was bei mir oft viel zu kurz kommt. In den zwei, vier oder auch neun Wochen versuche ich so viele Orte wie möglich auf die Liste zu packen, aus Angst, etwas zu verpassen. Spätestens alle zwei Tage heißt es dann, ab in den Bus und auf zu neuen Ufern. Erholung, das stand bei mir bisher nie an erster Stelle.

Bisher, das heißt als Studentin. Ich gebe es zu, mein Studium war nie sonderlich stressig. Magister der Kunstgeschichte, das klingt schon so gemütlich. In meinen Semesterferien hatte ich auch nach meiner Reise genügend Zeit, um das mit der Erholung irgendwie gebacken zu kriegen.

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Jetzt, das heißt als Angestellte. Angestellte mit Arbeitszeiten, die förmlich nach Erholung schreien. Das Reiseverhalten ändert sich zwangsläufig. Im Vorfeld gilt es die erschreckend wenigen Urlaubstage sinnvoll im Jahreskalender zu verteilen, Reiseziele zu suchen, die auch in zwei oder drei Wochen zu meistern sind. Und schließlich ändert sich auch das Reiseverhalten vor Ort.

Ich plane wahnsinnig gerne. Ich plane meine nächsten 15 Urlaubsziele, ich plane, in welche Stadt ich in drei Jahren ziehe, ich plane, wie unser Haus einmal aussehen soll. Große Fenster und Pony auf der Wiese daneben.

Was ich nicht gerne plane, ist der nächste Tag und schon gar nicht meine Reise. Bei längeren Reisen ist das auch gar kein Problem. Ein Tag hin oder her, das spielt bei ein paar Wochen keine große Rolle. Wenn man aber insgesamt nur gute zwei Wochen unterwegs ist, sieht das schon anders aus.

Also werden zwangsläufig Pläne gemacht. Wie viele Orte passen in 19 Tage? Man versucht sich an einer guten Mischung aus notwendiger Mindestplanung und größtmöglicher Freiheit.

Ganz konkret heißt das bei uns: Bei unserer Ankunft am Abend in Kuala Lumpur ist die erste Nacht im Hostel gebucht und ein grober Plan steht: schnellstmöglich nach Penang, dann Langkawi, Perhentians, Cameron Highlands, Kuala Lumpur. Es gilt keine Zeit zu verlieren.

Nach einer kurzen Nacht in KL machen wir uns also umgehend auf den Weg zum Busbahnhof, um uns in den nächsten Bus nach Penang zu setzten. Endlich wieder Meer. Sand zwischen den Zehen und Wind in den Haaren.

Kaum angekommen machen wir uns schon wieder an die Planung der weiteren Reise, überlegen, wann und wie wir nach Langkawi und von dort weiter auf die Perhentians kommen. Im Wetterbericht sehen wir dann, dass genau dann, wenn wir auf die Perhentian Islands wollen, das Wetter eher mittelprächtig sein soll. In unserem Hostel sprechen wir mit zwei Russen, die gerade auf Langkawi waren. „Ganz nett“, ist das nüchterne Urteil.

Wir haben also zwei Möglichkeiten. Entweder zuerst planmäßig nach Langkawi, dann weiter zu den Perhentians mit der Gefahr, dass wir dort im Regen sitzen oder Langkawi ausfallen lassen und direkt auf die östlichen Inseln, um das gute Wetter noch auszunutzen. Schließlich, so bestätigt uns jeder, seien die Perhentians die schönsten Inseln, die die Halbinsel zu bieten hat.

Ihr ahnt, wie wir uns entscheiden.DSC_0213 1

24 Stunden später haben wir die Nachtfahrt in Richtung Kuala Besut bereits hinter uns gebracht und sitzen auf dem Speedboot in Richtung Perhentian Kecil, die kleinere der beiden Inseln. Bei röhrenden Motorengeräuschen sehen wir der Sonne beim Aufgehen zu und lassen uns den Wind um die Ohren wehen. Wir suchen uns eine einfache und günstige Hütte, von der aus wir die ganze Inseln erkunden. Nach vier Tagen haben wir jedes wunderschöne Fleckchen dieser bezaubernden Insel erkundet. Jetzt wäre es normalerweise an der Zeit weiterzuziehen. Aber wir bleiben.

Wir bleiben weitere fünf Tage an einem Ort, den wir normalerweise in zwei, drei Tage abgehandelt hätten. Fünf Tage, die nicht mit Programm gefüllt sind. Fünf Tage, an denen wir morgens aufstehen und schauen, was der Tag bringt.

Das sind die Tage, die wir mit Basteln verbringen. Mit Plaudern, Lesen und Träumen. Tage, ohne zu wissen, welcher Tag ist, nur mit der Gewissheit, dass wir gerade nichts planen müssen, uns nicht beeilen müssen, sondern alle Zeit der Welt haben. Ganze neun Tage waren wir auf der winzigen Insel, das war so nicht geplant.

An die 19 Tage Malaysia bin ich mit der Erwartung herangetreten, dass sie von einem straffen Zeitplan dominiert sein wird. Ich hätte mit diesem Gefühl von Zeitlosigkeit und Müßiggang gar nicht gerechnet und umso mehr habe ich gemerkt, wie gut mir das getan hat.

Am Ende, haben wir auch die Cameron Highlands von unserem Plan gestrichen. Sicher ein lohnenswertes Ziel, aber viel wichtiger war uns plötzlich dieser Luxus von Stresslosigkeit. Dieses Inselgefühl wollte ich so lange wie möglich bewahren.

Vielleicht fehlten uns am Ende ein paar Orte, die sicherlich sehenswert gewesen wären, aber was wir gewonnen habe ist Zeit. Zeit, die wir zur Erholung nutzen konnten, zum Seelebaumelnlassen und Zeit, die wir mit unheimlich netten Menschen verbringen konnten, mit denen wir jeden Abend zum Abendessen zusammensaßen.

Ich weiß genau, dass ich auch in Zukunft dazu neigen werde, immer ein bisschen zu viel auf die Liste zu packen. Ich möchte immer gerne alles sehen. Und das ist ja auch gut solange man sich immer wieder mal den Luxus gönnt, Pläne über Bord zu werfen und einfach mal da zu bleiben, wo es einem gutgeht.

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4 Kommentare

  • Ariane

    Ein toller Blogpost! Bei mir ist das von Urlaub zu Urlaub unterschiedlich – vor ein paar Jahren war ich immer eher entspannt unterwegs und auch mal zwei Wochen am selben Ort, letztes Jahr war der Urlaub schon wieder viel zu vollgepackt und stressig. Dieses Jahr haben wir keine Rundreise geplant, sondern eine Unterkunft in einem kleinen Ort in Wales für über eine Woche, von wo aus wir dann Ausflüge in die Umgebung machen können – um einiges entspannter.

    Als ich 2012 ganze zwei Wochen lang in Cusco „rumhing“, anstatt wie ursprünglich geplant direkt nach Bolivien weiterzufahren, hatte ich wirklich das Gefühl, die Stadt ein bisschen kennen lernen zu können und fühlte mich hinterher tiefenentspannt. Ich bin seitdem auch gar nicht mehr so neidisch, wenn mir Leute erzählen, was sie alles in ihrem Zwei-Wochen-Urlaub gesehen haben und wo sie überall waren. Na und? Wer sagt, dass mehr immer besser sein muss?!

  • Frank

    Auch wir lieben es zu Planen. Dabei neigen wir bei unseren Reisen auch immer dazu, viel zu viel sehen zu wollen. Das ist immer das Problem, wenn man maximal 3 Wochen für eine Fernreise Zeit hat. Da kommt man um eine gute Planung nicht herum.
    Gerne würden wir uns einfach Treiben lassen aber mehr als zwei, drei ungeplante Tage pro Reise für spontane Aktivitäten gönnen wir uns meistens nicht.
    Vielleicht probieren wir das bei einem der nächsten Reisen auch mal aus, einfach die Pläne zu verwerfen und die Seele einfach mal baumeln zu lassen.

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